Hamburg. Berliner Bildungs-Institut fällt ein Urteil, das Hamburgs Abiturienten freuen dürfte und die Schulbehörde nun unter Druck setzt.
Jetzt ist es gewissermaßen amtlich: Das Berliner Institut für Qualität im Bildungswesen (IQB), das für den bundesweit eingesetzten Abitur-Aufgabenpool zuständig ist, hat der Schulbehörde bestätigt, dass zwei der vier in Hamburg verwendeten Mathe-Abiklausuren zu schwierig waren. Dabei handelt es sich um die Klausuren auf grundlegendem Niveau.
Für 1200 Abiturienten bedeutet das, dass der Bewertungsmaßstab für ihre Klausuren angepasst wird, die Noten also heraufgesetzt werden. Im Schnitt sollen die Zensuren somit um eine halbe Note besser ausfallen. Wer allerdings vorher null Punkte hatte, verbessert sich nicht. An der Anpassung werde mit Hochdruck gearbeitet, sagte ein Behördensprecher.
Behörde bot nur Zusatzprüfung an
Schulleitungen und Mathematiklehrer hatten nach den Prüfungen am 3. Mai darauf hingewiesen, dass die Aufgaben der Klausuren auf grundlegendem Niveau in der zur Verfügung stehenden Zeit kaum zu schaffen waren. Schüler organisierten ihren Protest in einer bundesweiten Online-Petition.
Die Schulbehörde hatte zunächst angekündigt, die Klausuren „normal“ bewerten zu wollen. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler erhielten lediglich das Angebot, ihre Mathe-Abiturnote durch eine mündliche Prüfung zu verbessern. Seit 2017 entnimmt Hamburg für das Abitur ausschließlich Aufgaben aus dem Pool.