Hamburg. Hamburger Schulbehörde räumt ein: Klausuren zum Teil relativ schwer. Wer sich verbessern will, kann sich erneut testen lassen.

Die schriftlichen Mathematik-Abiturprüfungen haben bundesweit zu Schülerprotesten geführt. Nach Rücksprache mit Lehrkräften aller Schulen und ersten Korrekturen räumte die Hamburger Schulbehörde am Montag ein, dass die Abitur-Klausur auf grundlegendem Niveau („Grundkurs-Niveau“) im Vergleich zu den Klausuren der vergangenen Jahre relativ schwer gewesen sei. Die Klausur werde zwar normal gewertet, die Schüler bekommen nun aber die Gelegenheit, ihre Note im Rahmen einer mündlichen Prüfung zu verbessern, wenn sie es wollen. Mündliche und schriftliche Prüfung fließen dann jeweils zu 50 Prozent in die Endnote ein.

Erfahrungsgemäß werde rund die Hälfte der Betroffenen diese Chance wahrnehmen, so die Schulbehörde. Die Zahl der mündlichen Prüfungen steige dadurch von rund 9600 auf rund 10.200. Schulen und Lehrkräfte bekämen für die zusätzliche Arbeit der Lehrkräfte einen Ausgleich. Die Abiturklausur auf erhöhtem Niveau („Leistungskurs-Niveau“), so die Schulbehörde, sei angemessen gewesen.

Schülerproteste in elf Bundesländern

Hamburgs Schüler erzielen im Mathe-Abitur in der Regel einen Notendurchschnitt zwischen 3,1 und 3,4 auf der 6er-Zensurenskala. In diesem Jahr bilden zwei der vier unterschiedlichen Hamburger Mathematik-Abiturklausuren allerdings Ausnahmen: Lehrkräfte bestätigten im Rahmen einer Befragung, dass die Aufgaben dieser Klausuren für sich betrachtet anspruchsvoll, im Niveau wohl noch angemessen, jedoch in der Summe und Zusammenstellung für die Bearbeitungszeit zu umfangreich waren. Es sei damit zu rechnen, dass diese Klausuren eine Note schlechter ausfallen. Für die betroffenen Schülerinnen und Schüler würde sich dadurch die Abitur-Gesamtnote um 0,083 verschlechtern. Wer beispielsweise mit einem Notendurchschnitt von 2,30 gerechnet hatte, würde dann einen Schnitt von 2,38 erzielen.

DieSchülerproteste aus elf Bundesländern waren auch Anlass für Beratungen der KMK. Dabei zeigte sich laut Schulbehörde, dass die Bundesländer in diesem Jahr in ganz unterschiedlichem Maße bundeseinheitliche Poolaufgaben und Landesaufgaben eingesetzt haben. Nur Hamburg hat alle Pool-Aufgaben übernommen, die meisten Länder haben nur einen Teil ihrer Aufgaben aus dem Pool entnommen.