Hamburg. An Sonnabenden gibt es einen hohen Andrang und Wartezeiten. Der Senat schlägt einen anderen Weg ein als es die CDU möchte.

Die insgesamt zwölf Recyclinghöfe der Stadt sind vor allem an Sonnabenden sehr stark ausgelastet und teilweise überlastet. Das zeigt nicht nur die Erfahrung vieler Hamburger, die am Wochenende Sperr- oder Sondermüll abgeben wollen und oft in langen Schlangen warten müssen. Es wird auch durch neuen Zahlen des Senates belegt, die dieser jetzt in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von CDU-Fraktionschef André Trepoll vorgelegt hat.

Demnach wurden die Recyclinghöfe in den kurzen Öffnungszeiten an Sonnabenden zwischen 8 und 14 Uhr im Durchschnitt von fast so vielen Kunden besucht wie an den Wochentagen, an denen sie von 8 bis 17 bzw. 19 Uhr geöffnet sind. Im Jahr 2018 nutzen im Durchschnitt an Sonnabenden insgesamt 4380 Hamburgerinnen und Hamburger eine der zwölf Abgabestellen – an Werktagen waren es trotz der deutlich längeren Öffnungszeiten durchschnittlich 4948.

Auf manchen Recyclinghöfen ist das Aufkommen an den kurzen Sonnabenden auch höher als an Wochentagen. Das gilt etwa für den mit Abstand am stärksten genutzte Hamburger Recyclinghof am Volksdorfer Weg 196, der an Wochentagen des Jahres 2018 im Durchschnitt von 799 Kunden genutzt, an den kurzen Sonnabend aber sogar von 836 Menschen besucht wurde.

Wie der Senat die Wartezeiten begründet

Der Senat hatte kürzlich bereits eingeräumt, dass es an Sonnabenden teilweise zu „überdurchschnittlichem Kundenandrang“ und daher zu „gelegentlichen Wartezeiten“ komme. Daher werde nun bereits an Wochenenden zusätzliches Personal eingesetzt. Probleme gebe es hier und da derzeit nicht in erster Linie wegen Personalmangels, sondern aufgrund der räumlichen Gegebenheiten, heißt es in der aktuellen Antwort.

„Wartezeiten entstehen vor allem auf den Recyclinghöfen, in denen Kunden- und Entsorgungsverkehr aus Platzgründen noch nicht getrennt sind“, so der Senat. „Fünf der zwölf Recyclinghöfe wurden bereits modernisiert bzw. durch Neubauten ersetzt, in denen der Kunden- und Entsorgungsverkehr getrennt ist. Die Stadtreinigung wird in den nächsten Jahren die Modernisierung der verbleibenden Höfe fortsetzen.“

CDU will Recyclinghöfe länger öffnen

CDU-Fraktionschef Trepoll macht derweil einen ergänzenden Vorschlag. Er fordert die Ausweitung der Öffnungszeiten an Sonnabenden bis 18 Uhr. „Jeder kennt die langen Schlangen am Recyclinghof, insbesondere am Wochenende. Unsere Anfrage zeigt, dass an Sonnabenden am meisten los ist“, sagt der CDU-Politiker. Dem müsse man mit längeren Öffnungszeiten begegnen.

„Gerade bei privaten Haus- und Gartenarbeiten oder Umzügen ist dies notwendig“, so Trepoll. Die erforderlichen Mittel, die sich nach Schätzungen auf um die 667.000 Euro pro Jahr belaufen würden seien „an dieser Stelle gut angelegt, vor allem auch für die Sauberkeit in unserer Stadt“.