Hamburg. Fördermittel für bis zu 5000 Einheiten pro Jahr bewilligt. 2018 wurden 2466 neue Sozialwohnungen fertig und 3001 bewilligt.

Hamburg will den sozialen Wohnungsbau noch stärker fördern als bisher. Für die Jahre 2019 und 2020 wurden jetzt Fördermittel für je 5000 neue Sozialwohnungen pro Jahr bewilligt. Das sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) am Dienstag im Rathaus. Im vergangen Jahr wurden insgesamt 2466 neue Sozialwohnungen fertig gestellt und 3001 genehmigt.

„Das sind beeindruckende Zahlen, die belegen, dass wir sehr erfolgreich sind im Bündnis für das Wohnen“, sagte Stapelfeldt. Um zu garantieren, dass sich Menschen mit geringeren Einkommen auch künftig das Wohnen in Hamburg leisten können, wurde zudem ein neues Programm zu Verlängerung von auslaufenden Sozialbindungen aufgelegt – für 500 Wohnungen in 2019 und 1000 im Jahr 2020.

Senatorin: Hamburg Spitzenreiter bei Wohnraumförderung

Zudem gibt es deutlich verbesserte Bedingungen für für den sozialen Wohnungsbau in Hamburg. So steigt die Mindestbindungszeit von 15 auf 20 Jahre, die Förderung wird um zwei Prozent erhöht und die unterschiedlichen Zuschüsse werden teilweise deutlich angehoben. Die Anfangsmiete steigt allerdings moderat um jeweils zehn Cent auf 6,60 Euro im ersten und 8,70 Euro pro Quadratmeter im zweiten Förderweg.

„Mit unserer erfolgreichen Wohnungspolitik schaffen wir mehr bezahlbaren Wohnraum und können so langfristig den angespannten Wohnungsmarkt in unserer Stadt weiter entlasten“, sagte Senatorin Stapelfeldt. „Hamburg ist im Verhältnis zur Einwohnerzahl bundesweiter Spitzenreiter in der Wohnraumförderung und fördert pro Kopf doppelt so viele Neubauwohnungen wie Berlin, die an zweiter Stelle stehen. Hier zahlt sich unsere Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft und den Bezirken im Bündnis für das Wohnen in Hamburg aus.“

Zahl der Sozialwohnung soll deutlich steigen

Seit 2011 habe Hamburg im Rahmen des Wohnungsbauprogramms des Senats mehr 20.000 Sozialwohnungen im Neubau gefördert, so Stapelfeldt. „Diese Wohnungen sind ein wesentlicher Beitrag, um mehr Menschen die Chance auf eine attraktive und bezahlbare Wohnung zu bieten – und das überall in der Stadt, auch in den nachgefragten innerstädtischen Lagen. Hamburg muss eine Stadt für alle bleiben.“

Die Gesamtzahl der gebundenen Sozialwohnungen soll in Hamburg in den kommenden Jahr deutlich gesteigert werden. Von 77.362 im Jahr 2019 auf 79.000 im kommenden Jahr steigen. Bis 2026 soll sie auf 84.000 gesteigert werden. Dafür ist es notwendig, kontinuierlich mehr neue Sozialwohnungen zu bauen als aus der Sozialbindung herausfallen.

"Hamburg zeigt, wie sozialer Wohnungsbau geht"

Großes Lob für das Hamburger Wohnungsbauprogramm kam am Dienstag von Andreas Breitner, dem Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Hamburg zeigt, wie sozialer Wohnungsbau geht“, sagte Breitner. „3000 Sozialwohnungen pro Jahr werden dazu beitragen, die Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen – anders als Mietpreisbremse, Mietenstopp oder neue Gemeinnützigkeit. Wichtig ist allerdings, dass neben dem Bau von Sozialwohnungen die Errichtung von Wohnungen für Haushalte mit mittleren Einkommen nicht vergessen wird.“

Diese hätten zwar keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung, könnten sich aber auch Kaltmieten von mehr als zehn Euro pro Quadratmeter nicht leisten, so der VNW-Direktor. „Hamburg zeigt, dass allein der Bau von Wohnungen erfolgversprechend ist, damit Wohnungssuchende am Ende Erfolg haben.“ Das zeige auch ein Vergleich der Durchschnittsmieten. So liege in Hamburg laut Mietspiegel die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter bei 8,46 Euro - in München aber bei 11,23 Euro.

Kritik von der Opposition

CDU-Wohnungsbaupolitiker Jörg Hamann dagegen sagte: „Trotz aller statischen Tricks ist die Durchschnittsmiete seit 2011 um über 15 Prozent gestiegen. Alleine 20.000 Menschen sitzen in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen fest und finden keine Wohnung.“ Die SPD sei mit ihrer Wohnungsbaupolitik „gescheitert“.

FDP-Stadtentwicklungspolitiker Jens P. Meyer sagte, „Reglementierungen und staatlicher sozialer Wohnungsbau“ seien „allein nicht zielführend“. Es müsse insgesamt mehr gebaut werden. Dafür sie es nötig Bürokratie abzubauen und Bearbeitungszeiten zu senken.