Hamburg. Der Politikerklärer war Ende Februar nach langer schwerer Krankheit in Hamburg gestorben. Trauerfeier im Michel.

Er galt als ein „exzellenter Kenner des Politikgeschehens“ in der Hansestadt: Gut zwei Wochen nach dem Tod des NDR-Fernsehjournalisten Jürgen Heuer gibt es einen offiziellen Termin für eine Trauerfeier. Wie das Abendblatt erfuhr, soll diese am Freitag, dem 23. März, ab 11 Uhr in der Hauptkirche Sankt Michaelis stattfinden. Auch NDR-Intendant Lutz Marmor und der ehemalige Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), seit Mittwoch Bundesfinanzminister, werden bei der Trauerfeier sprechen.

„Jürgen Heuer verkörperte die Liberalität und Fairness eines anständigen Hanseaten“, so Scholz in seiner ersten Reaktion. „Er verband das geschliffene Wort und das unbestechliche Urteil mit feinem Humor und großer Herzensgüte.“ Wie berichtet, war der 56-Jährige Ende Februar nach langer schwerer Krankheit in Hamburg gestorben.

Heuer erlebte sechs Bürgermeister

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) würdigte Heuers „kritische, aber stets faire Berichterstattung“. Der Journalist habe sich nicht nur für Nachrichten interessiert, sondern „immer auch für die Menschen dahinter“, sagte Veit. „Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

Heuer hatte seit 1997 das landespolitische Ressort des „Hamburg Journals“ geleitet, und er war 22 Jahre lang ehrenamtlicher Vorsitzender der Landespressekonferenz, dem Bindeglied zwischen Hamburgs Rathausjournalisten und der Politik. Er erlebte sechs Bürgermeister. Aus der Bürgerschaft berichtete er auch in Live-Einblendungen von seinem „Balkon“ aus, wie Kollegen seinen Stammplatz nannten. Er galt als sachlicher, intelligenter Fragesteller und verstand sich in erster Linie als Politikerklärer.