Berlin/Hamburg. Olaf Scholz tritt ab – obwohl er Hamburg treu bleiben wollte. Reaktionen in den sozialen Netzwerken bei Facebook, Twitter und Co.

Das Netz reagiert überwiegend kritisch auf die Nachricht, dass Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz den Posten des Bundesfinanzministers übernehmen und Vize-Kanzler werden soll. Von Seiten der SPD kommen bislang wenige Kommentare, bei den Sozialdemokraten überwiegt die Freude über den Abschluss der Koalitionsverhandelungen.

"Harte Nacht. Gutes Ergebnis" twitterte Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, am Vormittag.

Dasselbe Foto – ähnliche Message. Ansonsten: Noch kein Kommentar vom Noch-Bürgermeister.

"Deutschland braucht dringend eine neue Regierung. Gut, dass jetzt endlich ein #Koalitionsvertrag vorliegt, der das Leben der Menschen in diesem Land in vielen Bereichen konkret verbessern wird", so Andreas Dressel, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion via SPD Hamburg auf Facebook. "Sollten sich aus einem positiven Votum und der Kabinettsbildung in Berlin Nachfolgefragen in Hamburg stellen, werden wir zur gegebener Zeit solidarisch und gemeinschaftlich in Partei und Fraktion einen Personalvorschlag unterbreiten."

Andreas Dressel liegt in der Umfrage auf abendblatt.de, wer Nachfolger von Bürgermeister Olaf Scholz werden soll, aktuell vorn.

Die Linksfraktion in der Bürgerschaft freut sich über die Nachricht, dass Olaf Scholz nach Berlin wechseln soll.

Die FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert eine zeitnahe Erklärung von Olaf Scholz ein.

"Reisende soll man nicht aufhalten", kommentiert der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Michael Kruse Scholz' Berlin-Pläne.

Die Linken-Bürgerschaftsabgeordnete Cansu Özdemir befürchtet mit einem Finanzminister Olaf Scholz eine Botschaft zum "Kaputtsparen bis zum geht mehr" an die Kommunen

Zufrieden mit dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen präsentiert sich auf Twitter auch die Union:

Humor, Ironie und Kritik auf Twitter und Facebook

Ex-Sky-Sportreporter "Rollo" Fuhrmann nimmt die Nachricht, dass Olaf Scholz nach Berlin gehen soll, mit Humor und teilt einen Seitenhieb aus.

Ein anderer schlägt Uwe Seeler als neuen Hamburger Regierungschef vor.

Einige Twitter-User sind enttäuscht davon, dass Olaf Scholz Hamburg den Rücken kehrt. Viele Hamburger erinnern in den Sozialen Medien an Scholz' Aussage im Abendblatt-Interview bei einer Neuauflage der Großen Koalition nicht nach Berlin zu gehen. Damals ließ er sich allerdings bei der Beantwortung der Frage, ob er im Falle einer Neuauflage der großen Koalition für ein Ministeramt zur Verfügung stehe, nicht mit einem klaren „Nein“. Er sagte mit Verweis auf die Regierungsbildung von Union und SPD 2013 nur: „Vor vier Jahren bin ich Hamburger Bürgermeister geblieben. Meine Pläne haben sich an dieser Stelle nicht verändert.“

Auf die Meldung, dass Olaf Scholz Finanzminister werden soll, folgen auf Twitter und Facebook viel Kritik und auch Ironie.

Positive Meldungen kommen aus dem europäischen Ausland, auch aus Großbritannien:

Und wer soll künftig Hamburg regieren? Hier kommen die Vorschläge der Twitter-User