Hamburg. Legendäre letzte Worte: Sky-Reporter Rolf Fuhrmann verabschiedete sich mit einem besonderen Live-Interview mit Heribert Bruchhagen.

Das war eine große Szene für den eigentlichen Verlierer Mario Gomez. Der deutsche Nationalspieler und Stürmer des VfL Wolfsburg sagte nach dem für die Gäste bitteren 1:2 beim HSV gefasst zum Sky-Reporter Rolf Fuhrmann (67), den alle nur "Rollo" nennen: "Ich habe gehört, das ist Ihr letztes Spiel? Es war mir eine Ehre." Fuhrmann, ganz bewegt, wenn auch schnoddrig wie eh und je im Ton, erwiderte: "Mir auch."

Rollo geht in den Ruhestand, auch wenn man sich das bei ihm nicht vorstellen kann. Einmal Reporter, immer Reporter. Er wird immer der Live-Journalist bleiben, der aufgrund eines Übertragungsfehlers, der nicht bei ihm lag, im Jahr 2001 den FC Schalke 04 für viereinhalb Minuten zum deutschen Fußballmeister machte. Damals gab es ein Bayern-Tor in letzter Sekunde in Hamburg. Und die Münchener waren wieder Meister.

Rolf Fuhrmann
Rolf Fuhrmann © picture alliance / Eibner-Presse | dpa Picture-Alliance / Eibner-Pr

Jetzt wurde Fuhrmann überschüttet – nicht nur mit Lob, sondern mit allem Flüssigen, was die HSV-Spieler und Fans durch den Innenraum des Volksparkstadions fliegen ließen. Fuhrmann nahm's locker und flüchtete im Live-Interview mit HSV-Chef Heribert Bruchhagen in die Katakomben.

Bruchhagen offenbarte ihm: "Ich freue mich auch für Dietmar Beiersdorfer." Beiersdorfer musste im Saisonverlauf gehen, Bruchhagen kam. Fuhrmann sagte zu Bruchhagen, das sei doch unfassbar, dass Luca Waldschmidt 110 Sekunden nach seiner Einwechslung sein erstes Saisontor geschossen habe. Das zeigte, wie sich das Live-Urviech Fuhrmann auch nach Jahren noch seine Begeisterungsfähigkeit bewahrt, die er über den Bildschirm transportiert.

Bruchhagen: Du freust dich doch auch

Bruchhagen kritisierte, dass natürlich kein Fan auf den Platz gehöre und der HSV den Platzsturm nicht gutheiße. "Aber es ist so toll, so emotional, da will ich jetzt keine Antwort drauf geben." Bruchhagen war völlig überschwenglich und sagte zu Fuhrmann: "Ich freue mich für dich auch, dein letztes Spiel, du freust dich doch auch." Fuhrmann: "Natürlich freue ich mich, Heribert." Und da platzte es aus dem HSV-Fan (seit Jahren) und ehemaligen Frankfurter Club-Boss heraus: "Jetzt muss nur noch die Eintracht am Samstag gewinnen, dann ist alles perfekt."

Nach Ende des Spiels waren sehr ungewöhnlich berittene Polizisten im Stadion aufgetaucht und hatten sich hinter einer Reihe von Polizisten mit Helm aufgestellt.

Im Volksparkstadion versucht die Polizei mit Pferden, die Fans auf dem Platz unter Kontrolle zu halten
Im Volksparkstadion versucht die Polizei mit Pferden, die Fans auf dem Platz unter Kontrolle zu halten © dpa | Axel Heimken

Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie es am Abend hieß. Die HSV-Fans, für die extra ein Zugang in den Innenraum geschaffen worden war, sollten von den Wolfsburgern getrennt werden. Die Bilder wirkten jedoch sehr martialisch.