Harburg. Nur 91 von 141 Stellen sind an der Hochschule besetzt. Carsten Ovens (CDU) kritisiert Budgetplan: „Kein großer Wurf“.

An der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sind nur 91 von 141,5 Stellen für Professoren besetzt. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Carsten Ovens hervor. „Offenbar reicht das Budget der TUHH nicht, um die offenen Stellen auf vergleichbarem Niveau zu den bestehenden Stellen zu besetzen“, sagt Ovens.

Carsten Ovens (CDU) hält die TU Harburg beim Ziel, eine führende Hochschule zu werden, für unterfinanziert
Carsten Ovens (CDU) hält die TU Harburg beim Ziel, eine führende Hochschule zu werden, für unterfinanziert © Roland Magunia | Roland Magunia

Bemerkenswert sei die Diskrepanz auch insofern, als der Senat ein Wachstum der TUHH plane und 15 zusätzliche Professuren bis 2022 einrichten wolle, wie das Abendblatt berichtete.

„Faktisch wird aber nur das Budget erhöht, um bereits geplante Stellen zu finanzieren“, sagt Ovens. Das sei zwar „auch gut, aber kein großer Wurf“.

Tropfen auf dem heißen Stein

Auch dann wären nämlich immer noch nicht alle bereits seit 2016 vorgesehenen Stellen besetzt. Der Senat erklärt in seiner Antwort zur Diskrepanz zwischen Stellenplan und Wirklichkeit, die TUHH gehe schon länger so vor, um sich „ihre „Flexibilität zu erhalten und unabhängig von langwierigen Verfahren zur Beantragung zusätzlicher Stellen zu sein“. Deshalb weise die Hochschule die Stellen unabhängig von der Inanspruchnahme weiter aus und streiche sie nicht. Nach dem Willen des Senats soll die TUHH „perspektivisch“ zu den TU9 aufschließen, den neun führenden Technischen Universitäten in Deutschland.

Aus der Senatsantwort an Ovens geht hervor, dass die TUHH im Jahr 2016 über ein Budget von 125,8 Millionen Euro verfügte – 81,8 Millionen Euro davon kamen vom Land Hamburg. Diese Landesmittel sollen von 2018 bis 2022 um 25 Prozent erhöht werden, entsprechende Entscheidungen der Bürgerschaft vorausgesetzt.

Laut Carsten Ovens sei das nur „ein Tropfen auf den heißen Stein, insbe­sondere mit Blick auf die jährlichen Budgets der TU9-Universitäten“. Zum Vergleich: Das Budget der RWTH Aachen, die zu den TU9 gehört, betrug im Jahr 2016 rund 900 Millionen Euro, davon waren 325,7 Millionen Drittmittel.