Hamburg. Durchschnittsnote an Gymnasien fällt von 2,8 auf 3,1 und an Stadtteilschulen von 3,7 auf 3,8. CDU: „alarmierend.“
Mathematik ist das Problemfach Nummer eins der Hamburger Schüler, und auch in diesem Jahr ist jedenfalls beim Abitur keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil: Nach einer ersten Auswertung ist die Durchschnittsnote der schriftlichen Abiturklausuren an den Gymnasien von 2,8 im vergangenen Jahr auf jetzt 3,1 gesunken. An den Stadtteilschulen haben die Abiturienten im Durchschnitt sogar nur die Note 3,8 (Vorjahr: 3,7) erreicht – also fast „ausreichend“. Auf die Gesamtzahl der Abiturienten beider Schulformen übertragen, ist der Durchschnitt von 3,0 auf 3,2 gefallen.
Die Zahlen hat der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karin Prien mitgeteilt. Die Daten basieren auf einer Abfrage bei 115 der 138 weiterführenden Schulen, staatlichen wie nicht staatlichen. Die Schulbehörde weist darauf hin, dass die übermittelten Werte aus zeitlichen Gründen nicht überprüft werden konnten.
„Das erneut schlechte Abschneiden von Gymnasiasten und Stadtteilschülern in Mathematik ist alarmierend und bedarf einer eingehenden Ursachenanalyse“, sagte Prien. Eine Frage sei, ob die Prüfungsaufgaben zu schwierig oder die Vorbereitung zu schlecht gewesen sei. „Oder ist es letztlich das Ergebnis eines jahrelangen unzureichenden Matheunterrichts, in dem zu wenig Fachlichkeit gilt und unzureichend geübt und wiederholt wird und dessen Folgen sich letztlich im Abitur zeigen?“, so Prien.
Alle Hamburger Abiturienten erhalten dieselben Aufgaben. Darüber hinaus ist der erste hilfsmittelfreie Teil weitgehend identisch mit den Aufgaben in sechs weiteren Ländern. Das niedersächsische Kultusministerium hatte die Zensuren der Matheklausuren nachträglich angehoben, weil der Notenschnitt um gut eine Note unter den Klausuren der Oberstufe lag.
Aus Sicht der Schulbehörde gibt es keine direkte Vergleichbarkeit, weil die Aufgaben von Hamburg und Niedersachsen nicht exakt identisch waren. Auch in Hamburg hatten Eltern wegen zu schwerer Aufgaben protestiert – vergeblich. „Die Annahme, dass zu schwierige bzw. kaum lösbare Aufgaben gestellt wurden, ist nicht zutreffend“, heißt es in der Senatsantwort.