Hamburg. CDU-Schulpolitikerin Prien fordert Ursachenanalyse – Behörde sieht keinen Trend

Die Schulbehörde hat zurückhaltend auf die erneut verschlechterten Durchschnittsnoten in den schriftlichen Mathematikklausuren des Abiturs reagiert. „Verglichen mit den Daten des Vorjahres haben sich die Ergebnisse um 0,2 Notenpunkte leicht verschlechtert“, sagte Roland Willner, Grundsatzreferent von Schulsenator Ties Rabe (SPD). „Eine solche Differenz kann eine normale Schwankung sein und begründet allein noch keinen Trend.“

In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karin Prien teilte der Senat mit, dass die Durchschnittsnote der Mathe-Abiklausur von 3,0 (Schuljahr 2014/15) auf 3,2 gesunken sei. Basis war eine Abfrage bei 115 der 138 staatlichen und nicht staatlichen weiterführenden Schulen. Die Gymnasiasten verschlechterten sich danach von 2,8 auf 3,1. An den Stadtteilschulen fiel die Durchschnittsnote von 3,7 auf 3,8.

Zumindest bei dieser erst vor fünf Jahren gegründeten Schulform ging es im Kernfach Mathematik stetig bergab. Im Schuljahr 2011/12 erreichten die Abiturienten im Durchschnitt noch die Note 3,3, im Jahr 2013/14 waren es dann 3,6.

Die Experten der Behörde wollen mit einer Analyse des diesjährigen Abiturs warten, bis die endgültigen Ergebnisse im September vorliegen. Allerdings wirft das Zentralabitur, bei dem vom kommenden Schuljahr an ein Teil der Aufgaben in allen 16 Ländern identisch sein wird, seine Schatten voraus. „Die Schulbehörde entwickelt bereits seit einigen Jahren das Hamburger Abitur auf dieses bundesweite Abitur hin“, sagte Willner. So sei in diesem Jahr erstmals der Aufgabenbereich „Analytische Geometrie“ fest in der Reifeprüfung verankert worden.

Es ist jedoch unumstritten, dass die Mathematikleistungen besser werden müssen. Rabe hat deswegen eine „Mathe-Offensive“ gestartet. Unter anderem sollen in den Klassen fünf bis zehn wöchentlich mindestens vier Stunden Mathematik gegeben werden. Von Klasse sieben an sollen nur noch Fachlehrer Mathematik unterrichten. Außerdem soll die Fortbildung der Pädagogen umfangreicher und spezialisierter werden. Die CDU-Schulpolitikerin Prien sprach von einem „alarmierenden“ Ergebnis der Abiklausuren und forderte eine eingehende Ursachenanalyse.