Die Mathematik-Leistungen der Hamburger Schüler sind unterdurchschnittlich

Mathematik, immer wieder Mathematik: Es ist schlichtweg das Angstfach der Hamburger Schüler. Ihre Leistungen in Analysis, Algebra oder Geometrie sind im Bundesvergleich unterdurchschnittlich, und – die aktuellen Ergebnisse der Mathematik-Abiklausuren belegen dies – sie sind schlechter als im Vorjahr.

Wenn schon die Durchschnittsnote an den Stadtteilschulen bei 3,8 liegt, dann ist klar, dass es vielfach Fünfen und Sechsen gehagelt hat. Trotz aller Nachhilfestunden. Das Abitur ist keine Ausnahme: Auch die Vergleichsarbeiten in den neunten und zehnten Klassen fallen regelmäßig unterdurchschnittlich und damit besorgniserregend aus.

Nun darf man etwas ketzerisch anmerken, dass junge Menschen in ihrem späteren Leben die feinen Verästelungen der Differenzialrechnung in den allermeisten Fällen nicht zwingend anwenden können werden. Aber solange Mathematik zu Recht Kernfach ist – weil abstrakt-logisches Denken hier vermittelt wird –, ist es die Aufgabe von Politik und Pädagogen, bessere Voraussetzungen für den Lernerfolg zu schaffen.

Viele Schulen haben bereits reagiert und die Zahl der wöchentlichen Mathestunden erhöht. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat die Schulen verpflichtet, in den Klassen 5 bis 10 künftig nur ausgebildete Mathematiklehrer im Unterricht einzusetzen. Das war vor allem an den Stadtteilschulen durchaus nicht üblich.

Letztlich ist es wohl so, dass die entscheidenden Weichenstellungen schon in den Grundschulen erfolgen. Spaß am Lösen kniffliger Aufgaben zu vermitteln, statt mit Zahlen Angst zu verbreiten – das muss die hohe Kunst der Mathelehrer sein. Aus- und Fortbildung der Pädagogen müssen das stärker in den Blick nehmen. Viel Zeit bleibt nicht, denn 2017 steht das erste bundesweite Zentralabitur an.