Nicht nur die Polizei, auch die Feuerwehr wird gestärkt. Man wolle vor allem mehr Fachkräfte ausbilden, so Innensenator Grote.
Hamburg. Nach der angekündigten Personaloffensive bei der Polizei will der Senat nun auch die Feuerwehr stärken. „Die Feuerwehr wird personell deutlich aufwachsen“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) dem Abendblatt. Innerhalb von fünf Jahren sollen rund 200 Feuerwehrleute zusätzlich eingestellt werden. Damit würde die Zahl der Beamten bei der Berufsfeuerwehr von aktuell rund 2400 auf 2600 steigen.
Für die im Zuge des A7-Ausbaus entstehenden Portalwachen Volkspark und Othmarschen sowie die Großwache in Schnelsen seien rund 100 Feuerwehrleute eingeplant. Mehr Feuerwehrleute sollen über eine „an den Bedarfen orientierte“ Ausbildungsoffensive gewonnen werden. Aktuell werden pro Jahr 80 Feuerwehrleute ausgebildet – gemessen am Ziel von „200 plus“ ist das zu wenig.
Allein 2017 seien im Haushalt 252 Millionen Euro Kosten für den Aufgabenbereich der Feuerwehr veranschlagt worden – ein Plus von 41 Millionen Euro gegenüber 2016. Zudem sollen die geplante Großwache in Schnelsen – die Standortsuche läuft noch – und die Feuerwache in Finkenwerder (Genter Ufer) „sicher“ gebaut werden. Es gehe nicht mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“, so Grote.
Ähnlich sieht es bei dem seit 2010 geforderten, bisher stiefmütterlich behandelten Neubau der Rettungsleitstelle aus. Schon lange ist in der Leitstelle an der Wendenstraße, wo sämtliche 112-Notrufe eingehen, kein Platz mehr. Man befinde sich hier „in einem konkreten Planungsprozess“, so Grote. Eine integrierte Lösung – also eine gemeinsame Leitstelle von Polizei und Feuerwehr – gilt aber als eher unwahrscheinlich. Grote: „Hamburg ist bisher gut gefahren mit zwei getrennten, redundanten Leitstellen.“
Behörde kalkuliert mit 25 Millionen pro Jahr
Fest steht auch die Charter-Lösung für die drei neuen Löschboote der Feuerwehr. Für das große Boot (Länge 40 Meter, Reichweite 100 Meter, Kosten: rund 16 Millionen Euro) läuft seit wenigen Tagen die europaweite Ausschreibung, mit einer Indienststellung wird Mitte 2018 gerechnet. 2019 sollen dann auch die zwei kleinen Löschboote fertig sein. So fallen beispielsweise für 2019 rund 2,9 Millionen Euro als Charter für die HPA an, die seit wenigen Wochen für das Management der städtischen Bootsflotte zuständig ist.
In den kommenden fünf Jahren werden, so die Behörde, für den Personalaufwachs, die Portalwachen, die Löschboote und die neuen Wachen Schnelsen/Finkenwerder pro Jahr rund 25 Millionen Euro anfallen. Grote: „Auch die Bedarfe der Freiwilligen Feuerwehr zum Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit werden gedeckt. Das gilt sowohl für die notwendigen Beschaffungen als auch die Fortsetzung der Sanierungsoffensive der Feuerwehrhäuser.“