Hamburg. Auf dem Gelände der ehemaligen JVA Blockland in Bremen soll geschlossene Unterbringung für kriminelle Jugendliche eingerichtet werden.

Zwischen den Stadtstaaten Hamburg und Bremen zeichnet sich eine Einigung bei einem heiklen politischen Thema ab: Auf dem Gelände der ehemaligen Justizvollzugsanstalt (JVA) Blockland in Bremen soll eine geschlossene Unterbringung für kriminelle Jugendliche eingerichtet werden. Sozialstaatsrat Jan Pörksen und sein Bremer Pendant Jan Fries sollen sich nach Informationen der „Welt“ im Grundsatz auf eine solche Kooperation geeinigt haben.

Das abgelegene Areal gilt als geeignet, weil es neben Pavillons auch über ein Außengelände verfügt, auf dem die Jugendlichen Sport treiben können. Gedacht ist an die Unterbringung jugendlicher Intensivtäter. Auch minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die immer wieder straffällig werden, kommen in Betracht.

In Hamburg gelten mehr als 40 unbegleitete junge Flüchtlinge als Intensivtäter. Voraussetzung für eine Unterbringung in einem geschlossenen Heim ist ein Gerichtsbeschluss und ein psychiatrisches Gutachten. „Grundsätzlich geht es um eine Einrichtung für alle Jugendlichen, für die ein Gerichtsbeschluss vorliegt, nicht nur um junge Flüchtlinge“, sagte Oliver Kleßmann, Sprecher der Sozialbehörde, der „Welt“.

Unterdessen hat Justizsenator Till Steffen (Grüne) ein neues Vollzugskonzept für weibliche Gefangene vorgelegt. Im kommenden Jahr wird die Teilhaftanstalt für Frauen von der Elbhalbinsel Hahnöfersand auf das Gelände der JVA Billwerder verlegt. Die Trennung des Frauen- vom Männervollzug soll durch Umbauten sowie Organisation und Personalplanung der Haftanstalt sichergestellt werden. „Beim Vollzugskonzept nehmen wir von der Unterbringung über Ausbildung, Freizeit und Beratung bis zum Übergangsmanagement die Situation der Frauen in den Blick“, sagte der Justizsenator.

„Till Steffen ist ein hundertprozentiger Umfaller. Er hat als Oppositionspolitiker vor einem Jahr den geplanten Umzug des Frauenvollzugs aufs Heftigste als zu gefährlich für die Frauen kritisiert“, sagte FDP-Justizpolitikerin Anna von Treuenfels.