Hafencity. CDU demonstriert auf Landesparteitag ihre Unterstützung für die Olympia-Bewerbung. Kritik an Olaf Scholz: „Hochgradig unprofessionell“.

Hamburgs CDU hat auf einem Parteitag ihre vorbehaltlose Unterstützung für die Bewerbung der Hansestadt für Olympische Spiele im Jahr 2024 demonstriert. „Wir sind davon überzeugt, dass Olympische und Paralympische Spiele großartig zu unserer Stadt passen“, heißt es in einem Beschluss, der am Dienstagabend verabschiedet wurde. „Gemeinsam können wir Geschichte schreiben und das ‘Hamburger Sommermärchen’ wahr werden lassen.“

Zugleich wird in dem Beschluss gefordert, dass der Hafen als Rückgrat von Wirtschaft und Wohlstand durch Olympia keinen Schaden nimmt. „Vor diesem Hintergrund dürfen die Olympiaplanungen nicht einseitig auf Kosten der Hafenwirtschaft durchgeführt werden.“

„Olympia 2024 ist eine Jahrhundertchance für Hamburg“, heißt es in dem Parteitagsbeschluss weiter. Gerade Hamburg als weltoffene Stadt habe das Potenzial, die Welt zu begeistern. Nach Ansicht der Union würde die Hansestadt mit Olympischen Spielen einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.

Das Sportereignis Hamburg werde zudem wirtschaftlich von Nutzen sein, heißt es in dem Beschluss weiter. „Die Hamburger würden dauerhaft von einer besseren Infrastruktur, insbesondere im Verkehrs- und Sportbereich, profitieren.“ Es könnten Projekte angestoßen werden, die ohne die vom Bund und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gewährten Olympia-Zuschüsse nicht zu finanzieren wären. Die Union ist überzeugt, dass es „teure Bauwerke mit unverhältnismäßigen Folgekosten in der Nachnutzung, sogenannte ‘weiße Elefanten’“ in Hamburg nicht geben werde.

Kritik an Bürgermeister Olaf Scholz: „Ärgerlich und hochgradig unprofessionell“

Allerdings wird im Beschluss Bürgermeister Olaf Scholz auch mangelnde Professionalität mit der Finanzierungsplanung vorgeworfen. „Dass der Anteil, den Hamburg maximal tragen will, ohne Zustimmung des Bundes vorab einseitig veröffentlicht wurde, ist ärgerlich und hochgradig unprofessionell. Erpressung ist kein geeignetes politisches Verhandlungsinstrument.“

Bis zum 29. November entscheiden die Hamburgerinnen und Hamburger in einem Referendum darüber, ob Hamburg sich für die Austragung der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 bewerben soll. Bis Dienstag hatten mehr als 400.000 Menschen ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben. Im März dieses Jahres hatte Hamburg den Zuschlag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für die deutsche Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 erhalten.

CDU-Landeschef Roland Heintze räumte ein, dass es bei der Olympiabewerbung neben den Chancen Risiken gibt. „Wir sind aber der Meinung, dass die Chancen die Risiken am Ende deutlich überwiegen.“ Gerade in diesen Zeiten sei die Bewerbung ein wichtiges Signal. „Wir werden niemals aus Angst vor Terror auf solche Großereignisse verzichten. Wir werden zeigen, dass Olympia in einer Demokratie möglich ist.“

„Einmalige Chance, die globale Aufmerksamkeit auf Hamburg zu lenken“

Nach den Worten von Andre Trepoll, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion, bietet die Ausrichtung Olympischer Spiele „die einmalige Chance, die globale Aufmerksamkeit auf Hamburg zu lenken und das positive Image unserer Stadt zu steigern“. Ein derart großes Sportereignis werde ein „Konjunkturprogramm für Hamburg als Weltstadt“ sein.

Den Gegnern einer Olympiabewerbung warf Trepoll vor, „mit falschen Behauptungen, Verleumdungen, Sabotageaufrufen und Störaktionen“ zu versuchen, Einfluss auf die Wähler zu nehmen. „Glut und Asche statt Feuer und Flamme, das ist offensichtlich das Motto der Olympiagegner.“

Zugleich kritisierte Trepoll Bürgermeister Olaf Scholz für seinen „Finanzierungspoker“ mit dem Bund. „Da hätte ich von Scholz mehr Feingefühl und Professionalität erwartet.“ Den Bund in der Finanzierung vor vollendete Tatsachen zu stellen, habe der Olympiabewerbung Hamburgs nicht geholfen. „Mit dem Kopf durch die Wand bei einem Partner, der den Großteil der Kosten finanziell stemmen soll - so verhandelt man nicht.“

Auf dem Parteitreffen warb auch Nikolas Hill, Geschäftsführer der Hamburger Olympia-Bewerbungsgesellschaft, für Hamburgs Bewerbung.