Nürnberg/ Hamburg. Jetzt ist es offiziell: Der Hamburger Sozialsenator Detlef Scheele verlässt die Hansestadt. Wer sein Nachfolger wird, ist unklar.

Olaf Scholz verliert einen seiner wichtigsten Senatoren: Am Freitag hat der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) den Hamburger Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) zum Vorstand gewählt. Diese Wahl bedarf noch der Zustimmung durch die Bundesregierung. Er folgt voraussichtlich zum 15. Oktober 2015 auf Heinrich Alt, der zum 30. Juni 2015 in den Ruhestand gegangen ist.

Möglicherweise ist das nur ein erster Schritt. Scheele wird auch als Nachfolger für BA-Leiter Frank-Jürgen Weise gehandelt. Dessen Vertrag läuft 2017 aus – dann könnte Scheele ihn beerben.

Bürgermeister Olaf scholz (SPD) beglücktwünschte Scheele am Freitag: „Ich beglückwünsche Senator Scheele zur neuen Aufgabe. Einen Besseren hätte die Bundesagentur für Arbeit nicht finden können. Senator Scheele wird bis zum 30. September aktiv seine Amtsgeschäfte ausführen. Zeitnah zu diesem Datum wird eine Nachfolgerin benannt werden.“

Ein führender Experte für Arbeitsmarktpolitik

Detlef Scheele gilt als einer der bundesweit profiliertesten Experten für Arbeitsmarktpolitik. Er kennt das Feld aus mehreren Perspektiven: In Hamburg war er Geschäftsführer großer Beschäftigungsträger wie der Hamburger Arbeit (HAB) oder der Elbe-Werkstätten.

Als Olaf Scholz (SPD) 2007 Bundesarbeitsminister wurde, machte er Scheele kurz darauf zum Staatssekretär und damit zu seiner rechten Hand. Beide schieden 2009 nach der Bundestagswahl aus dem Amt. Als Scholz 2011 Hamburger Bürgermeister wurde, holte er seinen Vertrauten erneut in sein Team – als Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Dass er eine große Behörde leiten kann, hat der 58-Jährige also gezeigt.

Wer rückt für Scheele in den Senat?

Wer Nachfolger von Detlef Scheele wird, ist noch unklar. Laut Sozialbehörden-Sprecher Marcel Schweitzer soll die Personalie aber zeitnah bekannt gegeben werden. Dass die Wahl auf eine Frau fallen wird, gilt als sicher.

Seit der Bildung der Koalition aus SPD und Grünen gehören nur noch vier Frauen der insgesamt zwölfköpfigen Regierung an. Ziel beider Parteien ist aber mindestens eine 50-Prozent-Quote. Bürgermeister Scholz hatte daher angekündigt, die Frauen-Quote bei Gelegenheit anzuheben. (HA)