Die Opposition warnt vor leeren Wahlversprechen. CDU und Grüne wollen die Straßenbahn. Der Bürgermeister rechnet mit einer Fertigstellung der U5 nicht vor 2040.

Hamburg. Der politische Spott ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) und Hochbahn-Vorstandschef Günter Elste im Rathaus ihre Pläne für den Ausbau des U-Bahn-Netzes erläutert, schon setzte die Opposition zur Gegenoffensive an.

„Die U5 bleibt ein Phantom und wird aufgrund der hohen Kosten und technischen Schwierigkeiten nie kommen“, sagte der CDU-Verkehrspolitiker Klaus-Peter Hesse. Scholz streue den Menschen in Bramfeld, Steilshoop, Lurup und Osdorf „Traumsand“ in die Augen. Der Bürgermeister selbst habe gesagt, mit einer Fertigstellung der Strecke, die unterirdisch von Bramfeld über die Innenstadt bis zum Osdorfer Born führen soll, sei nicht vor 2040 zu rechnen. „Hamburg kann sich angesichts des gegenwärtigen Anstiegs der Fahrgastzahlen nicht erlauben, mehr als ein Vierteljahrhundert mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu warten“, sagte Hesse. CDU und Grüne setzen auf die Stadtbahn als neues Verkehrssystem, das schneller zu realisieren und billiger sei.

Senat will Schuldenbremse

Der Grünen-Verkehrsexperte Till Steffen sieht den Bürgermeister auf dem Weg zum „Schaffner St. Nimmerlein“. Der Senat rede „gern und ausschweifend“ von seinen U-Bahn-Plänen, gebe aber nur ungern zu, dass die neue U5 (Gesamtkosten: voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro) frühestens im Jahr 2040 rollen würde.

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