Mehrere hundert Menschen haben in der Hansestadt auf die schwierige Situation gerade von freiberuflichen Geburtshelferinnen aufmerksam gemacht. Auch eine Politikerin folgte dem Aufruf.

Hamburg. Hunderte Menschen haben am Sonnabend in Hamburg auf die schwierige Situation von Hebammen aufmerksam gemacht. Auf dem Rathausmarkt forderten sie die Politik auf, sich der Hebammenkrise zu stellen.

Dass so viele Frauen und Eltern mit ihnen auf die Straße gegangen seien, gebe den Hebammen Kraft und Mut, sagte Britta Höpermann vom Geburtshaus Hamburg. Unter den Demonstranten befand sich auch die Hamburger Grünen-Chefin Katharina Fegebank.

Auch in anderen deutschen Städten hatten Elterninitiativen und andere Gruppen am Weltfrauentag zu Solidaritätskundgebungen für Geburtshelferinnen aufgerufen. In Köln kamen etwa 500 Demonstranten zusammen.

Wegen explodierender Versicherungsprämien fehlten bereits jetzt Geburtshelferinnen, sagte die Initiatorin einer Online-Petition zur Rettung der freiberuflichen Hebammen, Bianca Kasting, bei einer Mahnwache in Frankfurt. Daran beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 600 Menschen.

„Meine Kinder sind Dorfkinder,“ sagte Nadine Thiele aus Dedenhausen in der Region Hannover. Es solle auch künftig möglich sein, dass Kinder zuhause geboren werden können.

In Deutschland arbeiten rund 21.000 Hebammen, 60 Prozent davon freiberuflich. Gerade diese Gruppe fürchtet seit längerem um ihre berufliche Existenz, weil sich ihre Haftpflicht-Tarife vervielfacht haben.