In der Hansestadt wurden im Sommer drei Prozent mehr ABC-Schützen eingeschult als im Vorjahr. In den meisten anderen Bundesländern stieg die Zahl der neuen Schüler weit weniger stark, in Niedersachsen sank sie sogar.

Wiesbaden. Die Zahl der Schulanfänger in Deutschland ist minimal gestiegen, bleibt aber unter 700.000. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, wurden im Schuljahr 2013/2014 genau 689.700 Kinder eingeschult. Das ist ein leichtes Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als die Zahl der Schulanfänger erstmals unter 700.000 gesunken war.

Eine Trendwende sei der geringe Zuwachs aber nicht, sagte eine Expertin des Bundesamts. Seit Jahren sinkt die Zahl der ABC-Schützen - parallel zum Rückgang der Geburten. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre lag die Zahl der Schulanfänger noch bei rund 950.000, im Jahr 2001 sank sie nach Angaben des Bundesamts zum ersten Mal unter 800.000.

In manchen Bundesländern allerdings gab es deutliche Zuwächse - so in Berlin (plus 4,6 Prozent), Sachsen (3,2), Sachsen-Anhalt (3,0) und auch Hamburg (3,0). Im Osten hatte es Ende der 1990er Jahre einen starken Rückgang gegeben: Von 1995 bis 2001 habe sich dort die Zahl der Schulanfänger auf 102.000 mehr als halbiert, erläuterte die Expertin.

Stärkster Rückgang in Niedersachsen

Den stärksten Rückgang (minus 5 Prozent) verzeichnete diesmal Niedersachsen - dies lag nach Angaben des Bundesamtes an der Verschiebung des Einschulungsstichtags im Jahr 2012 vom 31. August auf den 30. September.

Während 2012 Kinder aus 13 Geburtsmonaten eingeschult wurden, packten deshalb 2013 in Niedersachsen nur Kinder aus 12 Geburtsmonaten zum ersten Mal ihren Schulranzen.

Der überwiegende Teil der Schulanfänger begann die Schulausbildung in Grundschulen (94,5 Prozent). 3,2 Prozent der Jungen und Mädchen wurden in Förderschulen, 1,3 Prozent in Integrierten Gesamtschulen und 0,9 Prozent in Freien Waldorfschulen eingeschult. Von allen neu eingeschulten Kindern waren 48,3 Prozent Mädchen.

Wenige Förderschüler in Bremen und Schleswig-Holstein

Da die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2009 in Deutschland in geltendes Recht umgesetzt wurde, haben die Bundesländer eine große Palette länderspezifischer Maßnahmen zur Integration von behinderten Schülern in das allgemeine Schulsystem geschaffen.

Während in Bremen (0,2 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,3 Prozent) nur wenige Kinder in Förderschulen eingeschult wurden, lag der entsprechende Anteil in Baden-Württemberg bei 4,7 und in Bayern bei 4,2 Prozent.