Einen Monat lange kontrollierte die Polizei den Verkehr im Umfeld von Hamburger Schulen. Dabei registrierten sie 9000 Verkehrsverstöße. Sprecherin spricht von „erschreckend hoher Zahl“
Hamburg. Im Umfeld der Hamburger Schulen staut sich oft der Verkehr – meist wenn Eltern ihre Kinder zur Schule bringen oder abholen. Jedes Jahr registriert die Polizei in diesen Bereichen massive Verkehrsverstöße. Polizeisprecherin Sandra Levgrün spricht von einer „erschreckend hohen Zahl“.
Vom Beginn der Aktion Schulwegsicherung am 5. August bis Mittwoch hat die Polizei rund 9000 Verkehrsverstöße registriert. 7100 mal hielten sich Autofahrer nicht an Tempo 30 im Bereich von Schulen und Kindergärten – das waren noch mehr als im Vorjahr. 500 Verkehrssünder sind zudem mit mehr als 21 Kilometern pro Stunde über der Höchstgeschwindigkeit erwischt worden und müssen ein Bußgeld zahlen.
Ohnehin appelliert die Polizei an die Eltern, das Auto stehen zu lassen. Aktuell wird noch jedes vierte Schulkind gebracht, deshalb wird es oft eng. 1071 Parkverstöße hat die Polizei im Umfeld der Schulen registriert. So können brenzlige Situationen entstehen. „Verkehrsneulinge müssen teils auf die Straße ausweichen, weil ihr Gehweg von einem Pkw zugeparkt ist“, so Levgrün.
Um die positiven Aspekte des Laufens hervorzuheben, gibt es seit elf Jahren den „Zu Fuß zur Schule-Tag“, diesmal ist er am 20. September. Mit dabei: 50 Schulen und mehr als 10.000 Schüler. Ökologisch und verkehrstechnisch mache der Gang zur Schule Sinn, heißt es von der Schulbehörde. Als am Aktionstag im Vorjahr 3150 Kinder zu Fuß statt wie gewohnt mit dem Auto kamen, seien 2520 Kilogramm Kohlendioxid eingespart worden. Um die buchstäblich festgefahrene Situation zu entzerren, sollen im Abstand von bis zu 500 Metern um die Schulen „Kiss & Go“-Zonen geschaffen werden. Dort können die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, verabschieden. Den Rest des Weges, so der Behördenplan, sollen die Schüler dann zu Fuß gehen.