Wie Landeswahlleiter Willi Beiß sagte, lagen ihm um Mitternacht aus 68 von 1686 Wahlbezirken noch keine Ergebnisse zur Bundestagwahl vor. Warum dies so war, wusste er am Montag auch noch nicht.
Hamburg. Bei der Auszählung der Stimmen für die Bundestagswahl und für den Volksentscheid über die Energienetze ist es zu schweren Pannen gekommen. Wie Landeswahlleiter Willi Beiß sagte, lagen ihm um Mitternacht aus 68 von 1686 Wahlbezirken noch keine Ergebnisse zur Bundestagwahl vor. Warum dies so war, wusste er am Montag auch noch nicht. Jedenfalls meldete er um 1.34 Uhr in der Nacht ein vorläufiges Ergebnis aus Hamburg an den Bundeswahlleiter, in das fünf Wahlbezirke nicht eingeflossen waren – aus Horn, Barmbek-Süd, Volksdorf, Harburg und Marmstorf. Inwiefern die Überprüfung der Auszählung in den kommenden Tagen noch das Endergebnis verändern kann, sei offen. An der Verteilung der Direktmandate ändere sich aber nichts mehr, so Beiß.
Auch die Auszählung der Volksentscheid-Stimmen verlief nicht optimal. Neun Wahllokale hatten bis Montagmittag kein Ergebnis übermittelt. Am Abend waren es dann noch sieben. Offensichtlich haben einige Wahlvorstände in der Nacht einfach „alles stehen und liegen lassen“, das Wahlokal verschlossen und seien nach Hause gegangen, sagte Beiß. Die Auszählung könne aber am Erfolg der Volksinitiative nichts mehr ändern.
„Wo sind 100.000 Hamburger Briefwähler geblieben?“, fragt die CDU und verwies darauf, dass 301.884 Briefwahlunterlagen verschickt wurden, es aber nur 198.739 Briefwähler gegeben haben soll. Innenbehörde und Landeswahlamt erklärten das zum einen mit dem natürlichen „Schwund“ von fünf bis zehn Prozent, die trotz Briefwahlantrag doch nicht wählen, und zweitens mit einem Versehen: Wer Briefwahl beantragt, dann aber doch in ein Wahllokal geht, wird eigentlich als Briefwähler gezählt. Das sei dieses Mal versäumt worden, daher sei die Zahl so niedrig.