SPD und Linke hatten beantragt, die Menschenkette zwischen Krümmel und Brunsbüttel zu unterstützen. Die GAL-Fraktion stellt sich quer.
Hamburg. Die Bürgerschaft macht sich nicht für die morgige Anti-Atom-Menschenkette stark. Die GAL-Fraktion lehnte aus Koalitionsräson entsprechende Anträge von SPD und Linken ab. Die SPD hatte verlangt, dass das Parlament die rund 120 Kilometer lange Menschenkette zwischen Krümmel und Brunsbüttel unterstützen soll.
"Es ist unerträglich, dass die Grünen sich außerparlamentarisch als Partner im Kampf gegen Atomkraft aufführen, aber im Parlament sogar Initiativen gegen Atomkraft blockieren", sagte Dora Heyenn (Linke). GAL-Fraktionschef Jens Kerstan warf den Linken ein falsches Spiel vor: "Wie ehrlich ist es denn eigentlich, hier immer wieder den Eindruck zu suggerieren, es bräuchte nur einen Beschluss der Bürgerschaft und schon werden Krümmel und Brunsbüttel abgeschaltet."
Zuvor hatte die GAL-Umweltexpertin Jenny Weggen für eine hohe Beteiligung an der Demo geworben. "Wir werden als Fraktion geschlossen in der Kette stehen." Auch die CDU zeigt Sympathie für die Anti-Atom-Proteste. "Ich halte die Gemeinschaftsaktion für eine gute Sache", sagte Birgit Stöver. Gleichwohl halte sie das Parlament nicht für den richtigen Ort, um für derartige Aktionen Werbung zu machen.