Altstadt. Heute Vormittag wollen die Initiatoren des Volksbegehrens "Unser Hamburg - unser Netz" ihre Unterschriften bei Landesabstimmungsleiter Willi Beiß in der Innenbehörde am Johanniswall (Altstadt) abgeben. Dann beginnt die Auszählung - rund 64 000 Unterschriften von in Hamburg Wahlberechtigten sind für den Erfolg erforderlich.
Worum geht es der Initiative?
Die Initiative will erreichen, dass die Stadt 100 Prozent der Strom-, Fernwärme- und Gasnetze zurückkauft.
Was will der SPD-Senat?
Der Senat hält den Erwerb eines Anteils von 25,1 Prozent für ausreichend und mehr für nicht finanzierbar. In Verhandlungen mit Vattenfall (Strom, Fernwärme) und E.on Hanse (Gas) soll unter anderem eine Garantiedividende vereinbart werden.
Wie teuer sind die Netze?
Das weiß keiner ganz genau. Vattenfall und E.on Hanse machen keine Angaben. In der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt rechnet man mit Kosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro. In der SPD ist aber auch von zwei bis 2,5 Milliarden Euro die Rede.
Welchen Gewinn macht Vattenfall mit dem Netzbetrieb und wie hoch sind die Investitionen?
Zu den Gewinnen äußert sich das Unternehmen nicht. Vattenfall investiert jährlich 200 Millionen Euro in das 27 000 Kilometer lange Stromnetz und 50 Millionen Euro in das 800 Kilometer lange Fernwärmenetz. Nach Angaben eines Sprechers kommen zwei Drittel der Investitionen der Region zugute.
Verhandelt der Senat mit Vattenfall?
Nach Angaben des Energieversorgers gibt es noch keine Verhandlungen. "Wir haben die Absicht des Ersten Bürgermeisters zur Kenntnis genommen, einen Anteil von 25,1 Prozent zu erwerben, und sind dazu gesprächsbereit", sagte der Sprecher.