Gesundheitssenator Dietrich Wersich wertet die niedrige Zahl der Drogentoten als „eindrucksvollen Beleg für den Erfolg der Prävention“.

Hamburg. In Hamburg sind im vergangenen Jahr 53 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Drogen gestorben. Die Zahl der Drogentoten sei damit gegenüber 2009 (65 Tote) um zwölf gesunken und auf das niedrigste Niveau seit 1987 (51 Tote) gefallen, so der Senat. Seit 2001 habe sich die Zahl fast halbiert. Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU) wertete dies als „eindrucksvollen Beleg für den Erfolg der Präventionsarbeit in Hamburg und für unser wirksames Hilfesystem“.

Von den 53 Drogentoten waren 41 männlich und zwölf weiblich. Die Altersspanne der Verstorbenen lag zwischen 19 und 60 Jahren. Die meisten Drogentoten in Hamburg gab es den Angaben zufolge im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts. 1990 wurden 136 Drogentote registriert, ein Jahr später sogar 184. 1996 waren es 159 Tote, 2001 noch 101. Erst ab 2002 (79 Tote) sank die Zahl erstmals unter 100. 2003 waren es 64, 2006 noch 61, zwei Jahre später 58.

In Hamburg besteht dem Senat zufolge ein differenziertes ambulantes Hilfesystem von Beratung, Prävention und Therapie. 24 Beratungsstellen Freier Träger kümmern sich um Menschen mit Suchtproblemen. Die Angebote umfassen Suchtberatung, Therapievermittlung, soziale Stabilisierung und Integration sowie ambulante Therapie. Dazu gehören auch fünf Kontakt- und Beratungsstellen für Drogenabhängige mit Konsumräumen und die Beratung in Haftanstalten.

Heroinabhängige, die substituiert werden, können in sieben spezialisierten Einrichtungen sowie in einigen Suchtberatungsstellen psychosoziale Betreuung erhalten. Darüber hinaus wurden in den Bezirken zusätzliche regionale Angebote für suchtgefährdete Jugendliche eingerichtet. Neben Prävention und Therapie hat nach den Worten von Innensenator Heino Vahldieck (CDU) auch die konsequente Bekämpfung und Ahndung der Drogenkriminalität durch Polizei und Justiz maßgeblich zum Erfolg der Hamburger Drogenpolitik beigetragen. Dazu gehöre auch die Zerschlagung der offenen Drogenszene.