Die Kanzlerin und der Außenminister sind nicht die einzigen prominenten Bundespolitiker, die ihre Parteien im Hamburger Wahlkampf unterstützen.

Hamburg. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Alt-Kanzler Helmut Schmidt haben den Anfang gemacht - die Bundeskanzlerin und weitere Spitzenpolitiker wollen nachziehen. Den Auftakt der sieben Landtagswahlen in diesem Jahr, die Bürgerschaftswahl in Hamburg, nutzen mehrere Bundespolitiker für einen Wahlkampfauftritt in der Hansestadt. Auch Angela Merkel wird in Hamburg erwartet und soll dem amtierenden Bürgermeister Christoph Ahlhaus (beide CDU) aus dem Umfragetief helfen. Die SPD und ihr Spitzenkandidat Olaf Scholz hingegen beschränken sich auf wenige Stippvisiten der Parteikollegen aus Berlin. Die Liberalen werben trotz der innerparteilichen Kritik an Guido Westerwelle mit ihrem Bundeschef um Wählerstimmen. Die Linke zieht nach der Kommunismus-Debatte ebenfalls mit Bundesprominenz in den Wahlkampf. Die GAL wollte am Dienstagabend Bundeschef Cem Özdemir präsentieren.

Nach dem Bruch von Schwarz-Grün wählen die Hamburger am 20. Februar vorzeitig eine neue Bürgerschaft. Nach jüngsten Umfragen zeichnet sich eine klare Mehrheit für Rot-Grün ab. Auch wünscht sich eine Mehrheit der Hamburger momentan Scholz als neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Ahlhaus und Scholz treffen am 16. Februar in einem TV-Duell aufeinander.

Für die Grün-Alternative Liste (GAL) zieht die ehemalige Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf, für die Linke die Fraktionschefin Dora Heyenn, für die FDP die finanz- und haushaltspolitische Sprecherin Katja Suding.

Die CDU erwartet am Sonnabend (22. Januar) Merkel in Hamburg. Die Bundeskanzlerin reist laut CDU-Wahlkampfleiter Gregor Jaecke zudem zur Abschlusskundgebung am 17. Februar an. Bundesinnenminister Thomas de Maizière tritt am 9. Februar auf, Generalsekretär Hermann Gröhe (beide CDU) am 15. Februar.

Die SPD verzichtet weitgehend auf Bundesprominenz und setzt auf einen dialogorientierten Wahlkampf mit der Reihe „Olaf Scholz im Gespräch“. Lediglich zu Beginn des Wahlkampfs Anfang Januar war Scholz gemeinsam mit SPD-Bundeschef Sigmar Gabriel und dem Bundestagsfraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier aufgetreten. Gabriel wird noch einmal am 17. Februar in Hamburg erwartet.

Westerwelle wird am 27. Januar und am 17. Februar in Hamburg erwartet, wie ein Parteisprecher sagte. Auch sind zwei Auftritte von FDP-Generalsekretär Christian Lindner geplant (6./13. Februar).

Die Hamburger Linke erwartet am Freitag (21. Januar) Parteichef Klaus Ernst und dessen Vorgänger Oskar Lafontaine, wie Christiane Schneider aus dem Wahlkampfteam sagte. Am 18. Februar sollen Ko-Parteichefin Gesine Lötzsch und der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, den Abschluss des Wahlkampfs bilden.

Özdemirs soll nach seinem Auftritt am Dienstagabend weitere Veranstaltungen in Hamburg besuchen. Angefragt haben die Grünen zudem bei Bundeschefin Claudia Roth und Bundestagsfraktionschefin Renate Künast.