Im Haushalt sind jedoch nur 12,5 Millionen Euro für die Reparatur eingeplant. SPD und CDU kritisieren den Sparkurs der Umweltbehörde.

Hamburg. In Hamburg gibt es derzeit 264 sanierungsbedürftige Brücken. Nur etwa 30 dieser 264 Bauwerke werden im Laufe des Jahres repariert. Das hat einen Grund: Die im Haushalt eingeplanten 12,5 Millionen Euro reichen bei Weitem nicht aus, um alle Brücken zu sanieren. Das bestätigte Helma Krstanoski, Sprecherin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU): "Die Mittel werden nach Prioritäten eingesetzt. Dabei haben Brücken mit gravierenden und die Sicherheit beeinträchtigenden Schäden Vorrang." Als Beispiel dafür nennt sie statische Probleme oder Korrosionsschäden.

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Der Großteil der 264 Brücken weise aber nur minimale Schäden auf. Allerdings gibt es auch Beispiele wie die Berlinertordammbrücke oder die Deelbögenbrücke, die wegen statischer Probleme bereits für Schwertransporte gesperrt sind. Die 1870 erbaute Ericusbrücke in der HafenCity darf wegen akuter Einsturzgefahr gar nicht mehr befahren werden. In einer kleinen Anfrage an den Senat wollte SPD-Verkehrsexpertin Martina Koeppen wissen, was die Sanierung der Hamburger Brücken insgesamt kosten würde. Die Antwort stellte die Bürgerschaftsabgeordnete nicht zufrieden: "Die Stadt konnte mir den Gesamtbedarf nicht nennen. Das ginge nur bei Einzelmaßnahmen. Das ist schon bedenklich", sagt Koeppen.

Deshalb fordert sie, dass die BSU ein Managementsystem einführt, mit dem der tatsächliche Sanierungsbedarf und die Gesamtkosten verlässlich ermittelt werden können. Der Zustand der Brücken in der Hansestadt, insgesamt gibt es rund 2500, beschäftigt auch CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse: "Die Brücken müssen andauernd durch die Fachleute der BSU, der Bezirke und der Hamburg Port Authority auf Schäden hin untersucht werden.

Denn über viele dieser Bauwerke fahren oder gehen am Tag Tausende Bürger." Die Folgen eines Brückeneinsturzes wären verheerend. CDU-Verkehrsexperte Hesse: "An der Sanierung der Brücken darf nicht gespart werden. Diese sind fester und wichtiger Bestandteil der Infrastruktur und Identität unserer Stadt." Allerdings sieht BSU-Sprecherin Helma Krstanoski keinen Grund zur Aufregung: "Unsere Prüfingenieure beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer haben ein genaues Bild vom Zustand der Brücken. Eine Gefahr für Autofahrer oder Fußgänger besteht deshalb nicht."