Der Hafen als Blue Port, ein Feuerwerk erhellt das Dunkel, die Kreuzfahrtriesen laufen aus: Zehntausende Menschen begeistert.

Hamburg. Lichtkünstler Michael Batz hatte schon tagsüber ganze Arbeit geleistet: 60 Objekte rund um den Hafen wurden zu den Hamburg Cruise Days blau illuminiert. Doch die Imposanz dieses künstlerischen Aktes wurde erst mit Einbruch der Dunkelheit deutlich. Gänsehautatmosphäre pur, die Elbphliharmonie spiegelte sich bläulich im Wasser. Das wollten sich offenbar nur die wenigsten Hamburger entgehen lassen: Nicht ein freier Platz war auf den Aussichtsflächen auszumachen, 150.000 Menschen starrten gebannt auf das Spektakel. Von der Hafencity bis hin zu den Landungsbrücken, sogar auf der als "Geheimtipp" gehandelten südlichen Elbseite beim "König der Löwen", war kein freier Platz mehr zu erkennen.

Am frühen Abend formierten sich die Schiffe. Am Anfang der Parade die Schlepper, dann die bunte Mischung aus Kreuzfahrtschiffen, Traditionsseglern, Museumsschiffen und Booten aller Art. Pünktlich um halb zehn begannen unter lauten Sirenen gleich drei Feuerwerke - zwei zu Wasser, eines an Land. 20 Minuten später liefen die Schiffe am Fischmarkt vorbei aus, wo jeder einzelne Balkon der angrenzenden Wohnhäuser mit winkenden Menschen besetzt war.

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Auch 400 Abendblatt-Leser waren auf insgesamt fünf Schiffe verteilt mittendrin statt nur dabei - und konnten ihr Glück kaum fassen. "Man kann es nicht beschreiben, es ist unglaublich, hier auf der Atlantis zu sein", sagte Harald Maelger (46) aus Rissen am Telefon zu seinen Daheimgebliebenen. Zwischen den Riesen der europäischen Kreuzfahrt-Szene wirkten das Segelschiff "Atlantis", die Viermastbark „Sedov“ und das ZDF-Traumschiff „Deutschland“ fast unscheinbar.