Es war der letzte Auftritt von Finanzsenator Michael Freytag. Das Terminal wird dringend gebraucht - 100 Kreuzfahrer sollen 2010 in Hamburg festmachen.

Hamburg. Die Grundsteinlegung für das Kreuzfahrtterminal Altona - es war der letzte offizielle Auftritt für Hamburgs Finanzsenator Michael Freytag in der Hansestadt. Zusammen mit Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (beide CDU) gab er am Montag den Startschuss für das rund 30 Millionen Euro teure Projekt. „Es ist konsequent und richtig, auch in schwieriger Wirtschaftslage solche Projekte nach vorne zu bringen“, sagte Freytag an seinem vorletzten Arbeitstag im Senat. Er war vor kurzem als Hamburger CDU-Chef zurückgetreten, sein Senatorenamt gibt er am Mittwoch ab.

„Das neue Kreuzfahrtterminal wird dringend gebraucht“, sagte Wirtschaftssenator Axel Gedaschko. 2010 werde für Hamburg mit mehr als 100 Anläufen und bis zu 200.000 Passagieren das bisher beste Kreuzschifffahrtsjahr. Die Kaimauer steht schon seit dem vergangenen Jahr, nun beginnt die zweite Bauphase. Noch während der Bauarbeiten werden mindestens vier Kreuzfahrtschiffe dort anlegen, denn das Kreuzfahrtterminal I in der HafenCity ist überlastet. Das Projekt bedeute Umsätze für die Hamburger Wirtschaft im zweistelligen Millionenbereich. Auch andere Hamburger Unternehmen wie Werften, Zulieferer, Treibstofflieferanten, Catering- und Sicherheitsunternehmen würden profitieren. "Die Kosten für das neue Kreuzfahrtterminal in Altona sind sehr gut investiert", so Gedaschko.

Der boomende Kreuzfahrtmarkt sei ein Glücksfall für Hamburg, sagte Finanzsenator Michael Freytag . "Die hohen Wachstumsraten sichern Einnahmen im Tourismus und stärken das positive Image Hamburgs als das sprichwörtliche ‚Tor zur Welt‘.“ Das von der Bürgerschaft für den Bau des Terminals bereitgestellte Budget von 30 Mio. Euro werde nicht überschritten.

Das Terminal wird von der Fischereihafen-Eentwicklungsgesellschaft als städtische Gesellschaft und Bauherrin errichtet. Die Architekten Renner Hainke Wirth konnten im Wettbewerb überzeugen. Der Entwurf sieht ein begehbares Dach vor, von der Zuschauer den Reisenden zuwinken können.

Doch nicht alle freuen sich über das neue Terminal. Anwohner fürchten, dass Schweröl-Ruß aus den Schornsteinen der Schiffe herunterkommt und dass der Krach der Schiffsmotoren zu laut ist. Die Behörde sieht dies ganz anders. "Der Lärm, der von den Schiffen auf die Menschen trifft, ist nicht gesundheitsschädlich, dafür wird baulich Vorsorge getragen", sagte Torsten Sevecke von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

Das Thema Schiffsemissionen wird aber weiterhin intensiv diskutiert. Dazu wurde ein Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern von Verwaltung, Wirtschaft und Experten, einberufen. Hamburg hat darüber hinaus eine „Kreuzfahrtallianz“ gegründet, um gemeinsam mit anderen Kreuzfahrtstädten eine umweltschonende Lösung zu finden. „Die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie - das ist Hamburgs Herausforderung an dieser Stelle", sagte Wirtschaftssenator Gedaschko.