Am Donnerstag findet in Berlin zentraler Staatsakt für Opfer rechtsextremer Gewalt statt. Auch für Hamburg ein Grund, um innezuhalten.
Hamburg. Anlässlich des für kommenden Donnerstag geplanten zentralen Staatsaktes in Berlin ruft Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz auch die Menschen in Hamburg zum Gedenken an die Opfer rechtsextremer Gewalt auf. An vielen Orten in Berlin, aber auch in anderen Städten in Deutschland, steht das Leben still, um an die Opfer der Mordserie von Neonazis in Deutschland zu erinnern.
Anstoß zu dieser Schweigeminute hatten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund gegeben. Sie rufen für diesen Donnerstag um 12 Uhr bundesweit zu einer Schweigeminute in Unternehmen und Betrieben auf.
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz begrüßte die Initiative, wie es am Dienstag in einer Mitteilung hieß: „Eine gemeinsame Schweigeminute bringt uns im Gedenken an die Männer und Frauen zusammen, die Opfer rechtsextremer Gewalt geworden sind.“ Scholz wird für Hamburg an dem Staatsakt in Berlin teilnehmen.
So wie in vielen anderen Städten rief beispielsweise auch Oberbürgermeister Christian Ude alle Münchnerinnen und Münchner zu einer Schweigeminute auf: „Wir trauern um die Mordopfer, insbesondere um unserer beiden ermordeten Münchner Mitbürger Habil Kilic und Theodorous Boulgarides. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, den Hinterbliebenen und Freunden. Lassen Sie uns alle gemeinsam ein Zeichen setzen, dass wir rassistische Ausgrenzung und Gewalt nicht hinnehmen werden. Niemand hat das Recht zu bestimmen, wer eine Daseinsberechtigung in unserer Stadt und in diesem Land hat und wer mit Mordanschlägen rechnen muss.“
In Berlin werden U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen am Donnerstag um 12 Uhr kurz stoppen. Busse und Trams werden dazu an eine Haltestelle fahren, U-Bahnen die Gedenkminute im Bahnhof abwarten.
1998 in Jena untergetauchte Neonazis hatten in den vergangenen Jahren neun Kleinunternehmer türkischer und griechischer Herkunft sowie eine Polizistin aus Heilbronn erschossen. (HA)