Seinem Nachfolger gab der verabschiedete Senator Freytag den Rat, nicht der Versuchung zu erliegen, es allen Recht machen zu wollen.
Hamburg. Nur 18 Stunden nach seiner Vereidigung in der Bürgerschaft als Finanzsenator hat Carsten Frigge die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Michael Freytag (beide CDU) übernommen. Frigge danke Freytag im Rahmen der kleinen Feier in der Finanzbehörde für dessen „Lebensleistung im Segment Politik“ – Freytag wechselt zurück in die Wirtschaft. Wohin, ließ er offen.
Der 46 Jahre alte Unternehmensberater Frigge war bislang Staatsrat in der Wirtschaftsbehörde. Er müsse „große Schuhe“ anziehen, sagte der neue Präses, und er sei froh, auf den Rat „zweier großer Finanzsenatoren“ zurückgreifen zu können. Außer Freytag hatte auch dessen Vorgänger Wolfgang Peiner (CDU) Frigge seinen Rat angeboten.
Freytag betonte vor allem die Erfolge seiner Amtszeit wie zwei ausgeglichene Haushalte und forderte seinen Nachfolger auf, bei der Haushaltskonsolidierung Kurs zu halten - obwohl der Senat diesen Kurs zuletzt verlassen hatte. Die Finanzbehörde lobte der Senator a. D. als das „Flaggschiff der Hamburger Behörden“ mit 5000 „kompetenten, loyalen und sturmerprobten“ Mitarbeitern und beglückwünschte diese zu ihrem neuen Chef: „Sie bekommen einen guten Finanzsenator.“ Seinem Nachfolger gab er den Rat, nicht der Versuchung zu erliegen, es allen Recht machen zu wollen: „Man braucht die Fähigkeit, Nein sagen zu können.“ Beliebt mache man sich in diesem Amt ohnehin nicht.