Die Lufthansa fliegt trotz Streikende auch heute weiter nach dem Sonderflugplan. In Hamburg fallen mehr als die Hälfte aller Flüge aus.

Frankfurt/Main. Der Streik der Lufthansa-Piloten ist zwar abgebrochen, trotzdem wirkt er auch am Hamburger Flughafen nach. Laut eines Lufthansa-Sprechers fallen heute rund 60 Prozent aller Flüge aus, vor allem die innerdeutschen. Es gilt weiterhin der Sonderflugplan der Lufthansa. Von Mittwoch an soll der Flugverkehr Schritt für Schritt wieder aufgestockt werden. „Bis wir vollständig zum regulären Flugplan zurückkehren können, wird es allerdings noch ein paar Tage dauern“, sagte der Sprecher. Spätestens am Freitag will das Unternehmen wieder alles im Griff haben.

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Ursprünglich sollten die Arbeitsniederlegungen bis Donnerstagnacht dauern. Mit dem Vergleich wurde ab Montag 23.59 Uhr bis zum 8. März um 24.00 Uhr eine Friedenspflicht vereinbart. Die Piloten waren am Montagmorgen um 00.00 Uhr bei der Lufthansa, der Frachttochter Cargo und dem zum Konzern gehörenden Billigflieger Germanwings in Streik getreten. Nach Angaben der Lufthansa fanden am Montag mit 960 Flügen rund 45 Prozent der vor dem Streik vorgesehenen Flüge statt.

Die Lufthansa hatte am Montagmorgen beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen den Streik eingereicht. Den Antrag begründete Deutschlands größte Fluggesellschaft damit, dass der Streik rechtswidrig sei. Die Forderungen der Pilotenvereinigung verstießen gegen die unternehmerische Freiheit und gegen den Grundsatz der Niederlassungsfreiheit in der EU.

Es gebe noch kein konkretes Datum für die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen, sagte die Lufthansa-Sprecherin. Zunächst müsse der Vergleich ausgewertet werden. Cockpit begrüßte die Wiederaufnahme der Verhandlungen ohne Vorbedingungen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erklärte, nun seien die Tarifpartner gefordert, miteinander nach Ergebnissen zu suchen.

Die Pilotenvereinigung kämpft für die Sicherung der Arbeitsplätze der deutschen Lufthansa-Piloten. Sie wirft dem Konzern vor, zunehmend Flüge von ausländischen Tochtergesellschaften abfertigen zu lassen, bei denen die Piloten weniger Geld verdienen. Nach den Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht ließ Cockpit allerdings die Forderung fallen, dass die Lufthansa Strafzahlungen leisten müsse, wenn sie Flugzeuge ihrer Tochter Lufthansa Italia aus Gründen der Kostenersparnis einsetze.