Vorwurf der Anwohner-Initiative: Mit der scheinbar genialen Lösung verdreifache sich die Fläche und 30 Parkplätze fielen weg.
Hamburg. Eigentlich schien es eine geniale Idee zu sein: Weil Gastwirte der Susannenstraße im Schanzenviertel sich zum Ärger von Fußgängern auf den Gehwegen breitmachten, ersann die schwarz-grüne Koalition im Bezirk Altona eine Alternative. Die Außengastronomie soll daher künftig in die Parkbuchten verlegt werden. Doch die Sache hat einen Haken. Zumindest aus Sicht der Anwohner: "Damit verdreifacht sich die Fläche, und 30 Parkplätze fallen weg", sagt Jochen Rolcke, der Mitglied einer Anwohner-Initiative ist, die nun gegen die Pläne des Bezirks zu Feld zieht. Am 28. Januar ist das Thema Tagesordnungspunkt in der Bezirksversammlung. Dann wolle man Flagge zeigen. "Wir werden die Umsetzung mit allen legalen Mitteln verhindern", sagt Rolcke.
Die Wut der Anwohner scheint nicht unbegründet. "Die Fläche wird wohl größer", bestätigt Altonas Bezirkssprecher Rainer Doleschall. Die Schanze und vor allem die Susannenstraße ist aber schon längst auch ohne Biergärten in Parkbuchten eines der meistbesuchten Ausgehviertel der Stadt. Doch was für Kneipengänger eine angenehme Konzentration ist, gilt bei Anwohnern als zunehmend lästig. "Ballermannisierung", sagt Rolcke dazu. Durch den Ausbau der Susannenstraße zur "Kneipenmeile" würden diese Zustände noch schlimmer. Nächtlicher Lärm, betrunkene Jugendliche, Wildpinkler - all das werde zum alltäglichen Bild des Viertels.