Winsen. Kata-Team mit Carolin Charina Jeromin und Martin Etter wird nach überraschender Nominierung Zehnter in Slowenien. Nächstes Ziel Schweden.
Eine erfolgreiche Premiere bei internationalen Meisterschaften ist zwei erfahrenen Judoka des HSV Stöckte gelungen. Carolin Charina Jeromin und Martin Etter vertraten die deutschen Farben als zweites Team der Altersklasse 1 bei den Europameisterschaften in Slowenien. Als Team starteten sie in der Disziplin Katame-no-kata und belegten den zehnten Platz.
Überraschende EM-Nominierung nach mehreren guten Ergebnissen
Erst vergleichsweise kurz sind Jeromin und Itter gemeinsam auf der Matte aktiv: Nach Siegen bei den offenen bayerischen Meisterschaften Ende 2022 und den Berliner Meisterschaften im Frühjahr sorgten gute Platzierungen bei zwei großen internationalen Turnieren der Europäischen Judounion in Brüssel und Pordenone (Italien) überraschend für die EM-Nominierung. Insgesamt 147 Teams aus 21 Nationen bedeuteten eine Rekordbeteiligung bei Judo-Kata-Europameisterschaften.
Mit 28 gemeldeten Teams war die Katame-no-kata nicht nur quantitativ stärkste EM-Disziplin, auch qualitativ war das Teilnehmerfeld hochkarätig besetzt. Zu den Konkurrenten aus 15 Nationen zählten mehrere Welt- und Europameister sowie Medaillengewinner.
Zehnter Platz unter 16 Kata-Paaren: „Ein außerordentlicher Erfolg“
In ihrem Starter-Pool waren Carolin Charina Jeromin und Martin Etter das einzige Katapaar, das ohne jegliche EM- oder WM-Erfahrung angereist war. Im direkten Vergleich nach Punkten belegte das Kata-Duo des HSV Stöckte den zehnten Platz unter 16 Paaren, konnte sich damit im Mittelfeld der europäischen Spitze etablieren.
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„Dies ist ein außerordentlicher Erfolg, da wir unseren ersten gemeinsamen Wettkampf erst vor knapp einem Jahr bestritten haben“, sagte Jeromin, zugleich Nachwuchstrainerin in Winsen. Das nächste Ziel ist, Ende August bei den Nordic Kata Open in Schweden eine Platzierung in den Medaillenrängen zu erreichen.
Worum geht es bei der Judo-Disziplin Katame-no-kata?
Hintergrund: Kata gilt als Grammatik des Judos. In der Disziplin Katame-no-kata geht es um die akzentuierte, dynamische und wirkungsvolle Immobilisierung. Frei übersetzt geht es um die technisch möglichst exakte Demonstration von Prinzipien und Wirkungsweisen. Der Verteidiger im Partnertraining – Uke genannt – versucht sich bei jeder einzelner Technik mit ernsthaften und kräftigen Angriffen gegen die Schwachpunkte von Tori – dem Angreifer – zu behaupten.
Im Teilbereich „Osae-komi-waza“ unternimmt Uke je Haltegriff drei realitätsbezogene und sich deutlich voneinander abgrenzende Befreiungsversuche, die als Handlungskette sinnvoll aufeinander aufbauen müssen. Tori muss seine Haltetechniken den Befreiungsversuchen anpassen. Auch die Demonstration der Würge- und Hebeltechniken ist alles andere als Show.