Buchholz. Trotz eingeschränkter Trainingszeit überzeugen Madlen Lüdemann und Bennett Busack beim Deutschland-Cup in Buchholz. Wo sie noch aktiv waren.

Kurz machte das Gerücht die Runde, als hätten Bennett Busack und Madlen Lüdemann sogar das Finale der sechs besten Paare erreicht. Aber das wäre an diesem Abend in der Nordheidehalle doch etwas zu viel des Guten gewesen. Schon mit dem Einzug in das Semifinale beim Deutschland-Cup der Hauptgruppe A Latein – in der Endabrechnung belegten sie den zwölften Platz – waren der 22-Jährige aus Winsen und die 28-Jährige aus Buchholz mehr als zufrieden.

Insgesamt 44 Paare stellten sich bei der deutschen Meisterschaft für die zweithöchste Kategorie der Latein-Einzelpaare den kritischen Augen von sieben Wertungsrichtern. „Für einen der vorderen Plätze muss man schon mehrere Jahre auf einem sehr guten Niveau tanzen“, sagte Cheftrainerin Franziska Becker. Von Runde zu Runde wurde kräftig ausgesiebt: Für die erste Zwischenrunde qualifizierten sich 24 Paare, ins Semifinale kamen 13 Paare und ins Finale schließlich sechs Paare.

Aufstieg in die höchste Sonderklasse als mittelfristiges Ziel

In der noch höheren Sonderklasse S – sie war nicht in Buchholz vertreten – tanzen vergleichsweise wenige Paare. Mittelfristig könnte der Aufstieg dorthin ein Ziel für Bennett Busack und Madlen Lüdemann sein. „Momentan ist das noch weit weg, aber irgendwann möchten wir das schaffen“, erzählt Lüdemann. Erst seit einem halben Jahr sind sie und ihr großgewachsener Tanzpartner gemeinsam auf dem Parkett unterwegs. Dass die Kombination sehr gut harmoniert, hatten sie schon bei einigen Turnieren vor dem Heimauftritt beweisen können.

Junior Beraterin bei Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

Dabei haben Busack/Lüdemann die besondere Herausforderung zu meistern, nur am Wochenende gemeinsam trainieren zu können. Madlen Lüdemann ist Junior Beraterin bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Frankfurt und weilt an Werktagen normalerweise in der Main-Metropole. Ihre Aussage: „Wir haben uns schon gefreut, als wir unter den besten 24 standen“, zeugt von Bescheidenheit. Als es danach sogar eine Runde weiterging und ihre Startnummer 27 als Halbfinalteilnehmer verkündet wurde, war die Freude bei Aktiven, Trainern und Fans rund um die Tanzfläche noch größer.

Damit steigerte sich auch die körperliche Belastung weiter. In jeder Runde müssen alle Paare die fünf lateinamerikanischen Tänze Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive (in dieser Reihenfolge) innerhalb weniger Minuten präsentieren – für Bennett Busack und Madlen Lüdemann an diesem Abend insgesamt 15 Tänze. „Im Semifinale ging den beiden auch ein wenig die Puste aus, aber insgesamt haben sie das bei diesem starken Turnier ganz toll gemacht“, lobte Becker.

In Buchholz 15 Tänze an einem Abend – sonntags ging es weiter

Trotz der Belastung ruhten sich die Sportler tags darauf nicht aus. „Wir wollen uns beim Heimturnier zeigen“, sagte Lüdemann, warum sie und ihr Tanzpartner am Sonntagvormittag zunächst das offene Lateinturnier in Buchholz mitnahmen (2. Platz), um anschließend weiterzufahren zu den gemeinsamen Meisterschaften der Nordverbände beim Club Saltatio.

In Hamburg gewannen Busack und Lüdemann in der sogenannten Hauptgruppe II (ein Partner muss mindestens 28 Jahre alt sein) zunächst den Titel in der A-Kategorie und landeten wenig später in der höchsten Kategorie ebenfalls auf dem ersten Platz.

Zwei weitere Blau-Weiss-Paare scheiden in der Vorrunde aus

Zurück in die Nordheide: Gastgeber Blau-Weiss Buchholz wurde beim Deutschland-Cup der Hauptgruppe A Latein durch zwei weitere Paare vertreten. Sowohl für Katarina Weber und Arian Ohrenberg (33. Platz) als auch für Nina Voskors und Florian Hissnauer (41. Platz) war nach der Vorrunde Schluss. Mehr hatten sie nicht erwartet. „Wir sind frisch aufgestiegen, haben noch keine neuen Folgen einstudiert und wollten mal gucken, wo wir stehen“, sagte Katarina Weber.

„Wenn der Deutschland-Cup zu Hause stattfindet und man keine weite Fahrt machen muss, ist man natürlich dabei“, ergänzte Nina Voskors. Beide Paare fieberten nach ihrem Aus mit den Vereinskameraden Lüdemann/Busack mit – und freuten sich über deren sehr gutes Ergebnis.

Sechs Medaillen bei Landesmeisterschaften der B- bis D-Gruppen

Das lange Tanzsport-Wochenende in der Nordheidehalle hatte mit den niedersächsischen Landesmeisterschaften der Latein-Hauptgruppen B, C und D begonnen – in den vergangenen Jahren stets ausgerichtet von Blau-Weiss Buchholz. Cheftrainerin Franziska Becker freute sich über den insgesamt sechs Medaillen.

Landesmeister der B-Gruppe wurden Simon Schmitz und Inga Emilia Matura knapp vor Nicolas Felix Lochte-Holtgreven und Amy Vierk. Silber in der C-Gruppe gab es für Fabio Böse und Namita Linea Steinmetz. Und auch in der Hauptgruppe D Latein ergatterten Lateintänzer von Blau-Weiss Buchholz zwei Medaillen in Person von Jonas Havlik/Julia Rogoz (Gold), die anschließend außerdem Dritte der C-Gruppe wurden, sowie Pascal Weiske/Anna Habrich (Bronze).

„Haben uns als Ausrichter hochkarätiger Wettbewerbe bewiesen“

„Insgesamt ein super Wochenende für die Blau-Weiss-Paare mit mehreren Titeln, super Stimmung und einem tollen Orgateam. Wir konnten uns auch erneut als Ausrichter hochkarätiger Wettbewerbe beweisen“, resümierte der stellvertretende Abteilungsleiter Steffen Sieber.

Wer Lust hat, selbst Latein zu tanzen, ist bei Blau-Weiss Buchholz an der richtigen Adresse. Im Anfängerbereich können Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren bei den Let’s Dance Kids mitmachen. Jugendliche ab 14 Jahren haben die Wahl zwischen Solo, Paartanz oder Formation. Weitere Informationen gibt es bei Franziska Becker, Telefon 0171/9429144.