Sahrendorf. Amazone vom RFV Auetal gewinnt den „Silberteller in der Vielseitigkeit“ des neuen Pferdesportverbandes Lüneburg-Harburg.
Vor einem Jahr schlossen sich etwa 50 Reitsportvereine aus den Landkreisen Harburg und Lüneburg zu einem neuen gemeinsamen Verband zusammen, dem Pferdesportverband (PSV) Lüneburg-Harburg. Der Neustart bedeutete allerdings nicht, dass langjährige Traditionen keine Fortsetzung erfahren würden. So verhält es sich zum Beispiel mit zwei Auszeichnungen des ehemaligen Kreispferdesportverbandes Lüneburg. Mit dem Lüneburger Stilpreis im Springen und dem Silberteller in der Vielseitigkeit sind zwei besondere Serien in den neuen PSV Lüneburg-Harburg übernommen worden.
Durch die nun deutlich größere Basis an Turnierreitern, die für den Preis in Frage kommen, wird die Auszeichnung für den Preisträger sogar noch wertvoller. „Unsere beiden Serien sind absolute Unikate und haben im Laufe der Zeit überregional Beachtung gefunden. Sie sollen auch das Wir-Gefühl und die Identität im neuen Verband PSV Lüneburg-Harburg stärken“, sagte dessen Vorsitzender Dr. Ernst-Dietrich Paulus.
Silberteller wird seit 1982 vergeben, jeder Reiter erhält ihn einmal
Als Ehrenpreis ehemaliger Offiziere des Lüneburger Kavallerie-Regiments KR 13 wurde der Silberteller 1982 erstmals und seitdem jährlich neu verliehen. Der Preis kann einem Reiter oder einer Reiterin jeweils nur einmal zuerkannt werden. Über eine vom Regionalverband festgelegte Serie von Vielseitigkeitsprüfungen wird mit einem Bewertungssystem der punktbeste Vielseitigkeitsreiter des Jahres ermittelt. Neben der Würdigung der sportlichen Leistung sei auch der materielle Wert des Preises beachtlich, teilte der Verband mit, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Seit 2002 stellt Christian von Ziegner den Preis.
Die Liste der Gewinnerinnen und Gewinner umfasst Namen von ehemaligen und auf internationaler Ebene hochdekorierten Championatsreitern wie Claus Erhorn, Marina Köhncke (geborene Loheit), Elmar Lesch oder Nele Römer (geborene Hagener) und unterstreicht damit die Bedeutung der Vielseitigkeitsreiterei in der Region rund um Lüneburg. Der Silberteller für die Saison 2021 geht an Nadine Marzahl vom Reit- und Fahrverein (RFV) Auetal. Die Reiterin aus Sahrendorf in der Gemeinde Egestorf ist somit erste Gewinnerin im PSV Lüneburg-Harburg.
Sportliche Breite im Kreis Lüneburg war immer geringer geworden
„Die nur einmalige Auszeichnung jedes Reiters hat im ehemaligen Kreisverband Lüneburg im Laufe der Jahre dazu geführt, dass uns die sportliche Breite und damit der Wettkampf ein bisschen verloren gegangen war. Immer mal wieder wurde die Zukunft des Preises in Frage gestellt. Der Harburger Kreisverband bringt nun aber insbesondere mit den Vereinen Luhmühlen und Auetal eine Vielzahl erfolgreicher Buschreiter neu dazu und belebt das Geschäft. Der Preis erlebt nach meiner Einschätzung eine regelrechte Renaissance“, so Dr. Paulus.
Der Lüneburger Stilpreis im Springen wurde 2015 aus der Taufe gehoben. Unter dem Motto „Guter Stil für die besondere Note“ gehen ausschließlich Stilspringprüfungen der Klassen A bis M mit steigender Gewichtung in die Wertung ein. Alle Ergebnisse von Stilspringprüfungen innerhalb des Verbandsgebietes werden automatisch erfasst, wobei am Ende die drei besten Resultate für die Preisvergabe entscheidend sind.
Lüneburger Stilpreis im Springen ist fest in Scharnebecker Hand
Maike Lubina vom RFV Echem-Scharnebeck konnte die Trophäe nach 2017, 2018 und 2020 bereits zum vierten Mal gewinnen. Die vielseitige Amazone ist neben dem Springsport auch in der Dressur bis zur Drei-Sterne-S-Klasse erfolgreich. Auf Platz zwei folgt Nicole Philipp, die den Preis 2015 und 2016 gewinnen konnte. Und auch der dritte Platz geht nach Scharnebeck: Die erst 14 Jahre alte Lykke-Hele Hoffmann ist Mitglied im Pony-Landeskader, war beim Pony-Nationenpreis dabei und bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2021 in Darmstadt platziert.
„Wir wollen mit diesem Preis das stilistisch gute und faire Reiten fördern und sehen ihn damit als sehr zeitgerecht an“, erklärte der Vorsitzende des PSV Lüneburg-Harburg. Neben Ehrenpreisen und der finanziellen Unterstützung in der Ausbildung für die drei Erstplatzierten erhält die Siegerin Maike Lubina außerdem einen voluminösen Wanderehrenpreis aus Stahl.
2022 soll es im Kreis Harburg mehr Stilspringprüfungen der Klasse M geben
„Im ersten Jahr des neuen Verbandes stellen wir fest, dass es auf den Turnieren im Harburger Bereich noch an Stilspringprüfungen der Klasse M fehlt, die wir für das kommende Jahr verstärkt bewerben müssen. Die Gesamtergebnisse 2021 sind noch Lüneburg-lastig“, so Dr. Ernst-Dietrich Paulus abschließend.