Buchholz/Rosengarten. Nicole Steinfurth und Finja Harms sollen die Lücke schließen, die Verletzungen im Kader des Bundesliga-Aufsteigers gerissen haben.

Kurz vor Abschluss der Hinrunde in der Frauen-Bundesliga haben die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten personell nachgelegt. Mit Nicole Steinfurth und Finja Harms konnte Geschäftsführer Sven Dubau zwei neue Kreisläuferinnen für den Kampf um den Klassenerhalt verpflichten.

Auf dieser Position bestand nach den jüngsten Verletzungen von Evelyn Schulz (Bänderriss im Fuß) und Svea Geist (Kreuzbandriss) dringender Handlungsbedarf. Das neue Duo passt in die bekannte Philosophie des Aufsteigers, auf vielen Positionen möglichst mit einer erfahrenen und einer jungen Spielerin zu agieren.

Erstmals eingesetzt wurden Steinfurth und Harms im Auswärtsspiel beim TSV Bayer 04 Leverkusen, das die Luchse knapp mit 24:26 (12:12) verloren. Entscheidend war die zu schwache Erfolgsquote bei den 100-prozentigen Torchancen.

Steinfurth musste nach Knieverletzung lange pausieren

Nicole Steinfurth kommt aus der zweiten Mannschaft der HL Buchholz 08-Rosengarten, die in der vergangenen Saison Meister der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein wurde, auf einen möglichen Drittliga-Aufstieg allerdings verzichtete. Viele Jahre spielte die heute 32-Jährige für die Luchse am Kreis, errang 2015 die Zweitliga-Meisterschaft und stieg in die Bundesliga auf.

Im gleichen Jahr erlitt die Grundschullehrerin eine schwere Knieverletzung und wollte aufgrund des langwierigen Heilungsprozesses die Karriere beenden. Die Lust am Handball war größer, und so fing Steinfurth, als sie endlich wieder belastbar war, im Buchholzer Oberligateam an. Nun bekommt sie unverhofft die Chance, sich auf Topniveau zu beweisen.

„Ich freue mich, dass die Trainer mir das Vertrauen schenken, noch einmal in der 1. Liga agieren zu dürfen, und hoffe, dass ich die Mannschaft bestmöglich unterstützen kann“, sagte Nicole Steinfurth.

Finja Harms kommt aus Buxtehuder Juniorenteam

Von ihrer Erfahrung wird mit Sicherheit die junge Finja Harms profitieren können. Die 20-Jährige wechselt vom Kooperationsverein Buxtehuder SV zu den Handball-Luchsen. Harms spielte in Buxtehude im Juniorenteam in der 3. Liga, das aufgrund der Corona-Krise nur zwei Pflichtspiele im Oktober bestritten hat, und erhält einen Vertrag bis Saisonende. „Auf diesem Weg möchte ich mich besonders bei BSV-Geschäftsführer Peter Prior für seine rasche Hilfe bedanken“, sagte Luchse-Geschäftsführer Sven Dubau.

In Leverkusen boten die Handball-Luchse vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung (12:12). Die Gäste agierten auf Augenhöhe mit den favorisierten „Werkselfen“. Erstaunlich gut stand die neu formierte 6:0-Abwehr mit Kim Land im Mittelblock, die beweglich und kompakt agierte und kaum Treffer aus dem Rückraum zuließ. Als Kreisläuferin begann Natalie Axmann, später kam Neuzugang Finja Harms zum Einsatz, die auf Anhieb ihre ersten beiden Bundesligatore erzielte.

Zoe Sprengers schenkt den Luchsen 13 Tore ein

Im zweiten Abschnitt häuften sich bei den Gästen aus der Nordheide die Zeitstrafen, in Überzahl kam Leverkusen immer wieder durch die überragende Außenspielerin Zoe Sprengers (13 Tore) erfolgreich zum Abschluss. Die Bayer-Girls zogen auf 22:17 und 24:18 davon, die Entscheidung schien gefallen zu sein. Doch die Luchse stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Fatos Kücükyildiz, Maj Nielsen und Kim Berndt verkürzten auf 21:24, anschließend vergab der Aufsteiger dreimal  in Folge klarste Tormöglichkeiten. In den letzten Minuten konnte auch eine kurze Deckung das Blatt nicht mehr wenden, Kücükyildiz gelang nur noch der Treffer zum 24:26-Endstand aus Luchse-Sicht.

„Insgesamt bin ich mit dem Auftreten meiner Mannschaft sehr zufrieden, phasenweise haben die Mädels gegen die kompakte Leverkusener Abwehr auch spielerische Lösungen gefunden. Allerdings konnten wir in der zweiten Halbzeit, besonders in Unterzahl, die Kreise von Zoe Sprengers nicht mehr entscheidend stören, die zusammen mit beiden Torhüterinnen zum entscheidenden Faktor wurde. Im Derby gegen Buxtehude sollten wir allerdings die sich bietende Chancen besser nutzen, wenn wir nur den Hauch einer Chance haben wollen“, sagte Luchse-Trainer Dubravko Prelcec.

Die besten Torschützinnen waren Marleen Kadenbach (7/2), Kim Berndt (5/3) und Louise Cronstedt (4).

Derby zwischen Buchholz und Buxtehude am Sonnabend

Am kommenden Sonnabend, 16. Januar, kommt es in der Nordheidehalle zum Lokalderby zwischen den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten (13. Platz/8:20 Punkte) und dem Buxtehuder SV (9. Platz/14:12 Punkte). Zuschauer sind weiterhin nicht zugelassen.

Buxtehude zeigte gegen den VfL Oldenburg über weite Strecken keine gute Leistung und gewann dank eines Treffers von Nationalspielerin Annika Lott in den Schlusssekunden mit 25:24 (10:10). Als Spielerin des Tages wurde Ex-Nationalspielerin Lone Fischer (10 Tore) ausgezeichnet.