Winsen. Filmprojekt und Gruppenreise – die Hauptorganisatorin Waltraut Heus berichtet bei Dankeschönstunde über unterstützte Aktionen.

Die reine Zahl hört sich gut an. Doch erst mit der Geschichte dahinter erweckt sie zum Leben. Waltraut Heus, die Leiterin der Beratungsstelle der Deutschen Multiple-Sklerose Gesellschaft (DMSG) in Winsen, hatte jetzt beides zu bieten. Zum einen verkündete sie in der Bürgerhalle des Winsener Rathauses, wieviel Geld bei der diesjährigen Benefizaktion zugunsten MS-Kranker zusammen gekommen war.

690 Teilnehmer sorgen für das zweitbeste Ergebnis in 23 Jahren

690 Sportlerinnen und Sportler, viele ehrenamtlich Engagierte und auch Spenden von Unternehmen trugen zu einem beachtlichen Gesamterlös von 9456,24 Euro bei. Es ist das zweitbeste Ergebnis in der 23-jährigen Geschichte des Run for Help in Winsen. Die Summe kommt wie gewohnt zu gleichen Teilen der Beratungsstelle und der Kontaktgruppe der DMSG in Winsen zu gute.

Und dann erzählte Heus die Geschichte einer jungen Frau, die an Multiple Sklerose erkrankt ist. Clara Hoffmann hatte 2016 auf einer dieser „Dankeschönstunde“ genannten Zusammenkünfte ein selbst geschriebenes Gedicht vorgetragen. Gedichte sind eine große Leidenschaft der heute 21-Jährigen.

Als ein junges Filmteam aus Lüneburg mit der Idee an Hoffmann herantrat, eines ihrer Gedichte in bewegte Bilder umzusetzen, war sie schnell Feuer und Flamme. Die DMSG stellte einen Teil aus dem Spendenerlös für das Filmprojekt zur Verfügung und so entstand eine sehenswerte Produktion, die demnächst auf den einschlägigen Internetportalen zu sehen sein wird.

Clara Hoffmann macht Ausbildung zur Ton- und Medientechnikerin

Eine Nachricht war Waltraut Heus noch wichtiger. Durch die Zusammenarbeit zwischen Filmteam und Schreiberin lernten sich beide Seiten so sehr kennen und schätzen, dass Clara Hoffmann einen Ausbildungsplatz zur Ton-und Medientechnikerin im Studio Lüneburg erhalten hat. „Auch das ist ein Ergebnis der Spenden, die aus der Veranstaltung erwachsen. Eine ganz konkrete Hilfe“, sagte Heus sichtlich erfreut.

Karin Ravens aus dem Leitungsteam der Kontaktgruppe wusste zu berichten, dass die Kontaktgruppe im neuen Jahr wieder eine gemeinsame Reise plane. Diesmal soll es für drei Tage nach Herzberg an der Elster gehen. Da mehrerer Gruppenmitglieder auf den Rollstuhl angewiesen seinen, benötige man einen mit Hebebühne ausgerüsteten Reisebus. Die Anmietung verursache Kosten von etwa 3000 Euro. „Einen Teil des Erlöses aus dem Run for Help werden wir dafür verwenden“, sagte Ravens.

Nächstes Run for Help am Freitag, 11. September 2020

Nach einer mehrjährigen Pause waren die Stadtwerke Winsen beim Run for Help 2019 wieder als einer der Hauptsponsoren dabei. Die anderen sind Dr. Loges und die Sparkasse Harburg-Buxtehude. Durch den Wiedereinstieg der Stadtwerke, die Betreiber des Freizeitbades Die Insel ist, war es möglich, erstmals Schwimmen als Disziplin anzubieten. 30 Teilnehmer nutzten das Angebot. Ob und wie es damit weitergeht, wollen die Organisatoren im Januar besprechen.

Fest steht auf jeden Fall, dass der 24. Run for Help am Freitag, 11. September, stattfinden wird. 2020 erst am zweiten Freitag im September, um den Schulen nach den späten Sommerferien mehr Zeit für die Mobilisierung der Schülerinnen und Schüler zu geben.