Buxtehude. Das Juniorenteam des Buxtehuder SV ist nach dem 40:32-Heimsieg im Spitzenspiel gegen MTV Heide ungeschlagen Herbstmeister der 3. Liga Nord.
Es läuft bei den Handballfrauen des Buxtehuder SV in der 3. Liga. Oder wie Betreuer Andreas Gubernatis es ausdrückt: „Wir sind im Flow.“ Zum krönenden Jahresabschluss einer bisher fast makellosen Saison gewannen die Handballfrauen des Buxtehuder SV II auch ihr letztes Spiel 2019 in der 3. Liga Nord. Vor einer für sie nicht alltäglichen Kulisse von 210 Zuschauern behielt das Juniorenteam – so die vereinsinterne Bezeichnung – im Aufeinandertreffen der beiden Überraschungsmannschaften mit 40:32 (15:18) die Oberhand gegen den MTV Heide und blieb damit in der Hinserie ungeschlagen.
Das einzige Remis gab es gegen Vorjahresmeister Badenstedt
Das einzige Unentschieden bei zehn Siegen durften die Frauen des BSV II zudem als Erfolg verbuchen, denn mit einem Punktgewinn zum Saisonauftakt beim Vorjahresmeister TV Hannover-Badenstedt hatten sie nicht gerechnet. Nach dem 22:22-Remis in Hannover gewannen die Frauen des Buxtehuder SV II alle weiteren Ligaspiele.
Gegen den Tabellenzweiten aus Schleswig-Holstein dauerte es jetzt bis eine Viertelstunde vor Schluss, ehe sich die BSV-Frauen entscheidend absetzen konnten. Bis dahin hatte ihnen der unorthodox spielende Aufsteiger, der in dieser Saison die gesamt Nordstaffel mit seiner 3:3-Abwehr überraschen konnte, einige Mühe bereitet. Fast während der gesamten Spielzeit störten drei Spielerinnen bereits kurz hinter Mittellinie den Spielaufbau. Am Ende war es phasenweise sogar eine lupenreine „Manndeckung“, in der die Frauen aus Heide ihr Heil suchten.
In der Schlussphase setzten sich BSV-Juniorinnen ab
„Ab der 40. Minute haben wir uns immer besser darauf eingestellt“, sagte Andreas Gubernatis, der zusammen mit Co-Trainer Jonathan Pape das Coaching übernommen hatte, weil Trainerin Heike Axmann im Urlaub war. Und als die BSV-Frauen dann noch einige Überzahlsituationen hatten und die eingewechselte Torhüterin Lysianne Schädlich etliche Bälle parieren konnte, waren sie nicht mehr aufzuhalten und bauten nach dem 27:27 ihren Vorsprung kontinuierlich bis zum 40:32-Endstand aus.
Das 27:27 erzielte Natalie Axmann. Damit war der Bann endgültig gebrochen. Teresa von Prittwitz, Leonie Mettner und Maj Nielsen legten drei Treffer in Folge nach. Heide musste in dieser Phase drei Zwei-Minuten-Strafen hinnehmen. „In den letzten zehn Minuten hatten wir richtig Spaß“, sagte Gubernatis und hob auch die physische Fitness des BSV-Juniorenteams hervor, das in der laufenden Saison schon häufiger einen Rückstand von mehreren Toren in der Schlussphase aufgeholt hatte. „Wir können 60 Minuten Vollgas geben“, sagte Gubernatis.
Die meisten Spielerinnen sind zwischen 17 und 19 Jahren alt
Ein weiterer Pluspunkt sei die gute Stimmung im Team. „Es verstehen sich wirklich alle prächtig.“ Die Mischung aus jungen Spielerinnen und einigen mit etwas mehr Erfahrung sei genau die richtige für eine erfolgreiches Handballteam. Einen großen Teil der Mannschaft bildet die B-Jugend der vergangenen Saison. Natalie Axmann und Jule Nitt – beide Jahrgang 1997 – sind mit 22 Jahren die ältesten Spielerinnen, das Gros der BSV-Bundesliga-Reserve ist zwischen 17 und 19 Jahre alt.
Beste Werferin gegen Heide war Leonie Mettner mit sieben Treffern, gefolgt von Maj Nielsen mit sechs sowie Annika Fröhlich, Nele Nickel und Natalie Axmann mit je fünf Toren. 369 Treffer weisen die BSV-Frauen nach elf Spielen vor, nur Heide hat noch zehn Tore mehr geworfen. „Mehr als 30 Tore in einem Spiel sind für uns nicht ungewöhnlich“, sagt Andreas Gubernatis über die Angriffsstärke des BSV II, der im neuen Jahr gleich wieder auf ein Spitzenteam der 3. Liga Nord trifft.
Zweitvertretungen dürfen nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen
Zu Gast in der Halle Nord ist am Sonnabend, 11. Januar, zum Rückrundenstart der neue Tabellenzweite TV Hannover-Badenstedt, der den MTV Heide von der ersten Verfolgerposition verdrängt hat. Mit einem Sieg gegen Hannover wollen sich die BSV-Frauen mit einem noch größeren Vorsprung an der Tabellenspitze festsetzen. Mit dem Erfolg in der Hinserie sind die Ansprüche des Juniorenteams gewachsen, auch wenn Trainerin Heike Axmann immer wieder betont, dass es sich um ein reines Ausbildungsteam handelt.
Die Drittliga-Meisterschaft wäre die maximal mögliche Weihe. Zweite Damenmannschaften in Deutschland generell nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen.