Neugraben. Nach elf sieglosen Spielen in der Fußball-Landesliga gelingt dem Aufsteiger nun bereits der zweite Sieg hintereinander.

„Jaaa, sie leben noch“, möchte man am liebsten singen. Die Rede ist von den Landesliga-Fußballern des FTSV Altenwerder. Elf Spiele lang hatte der Meister der Bezirksliga Süd und Aufsteiger auf einen Sieg in der neuen Klasse warten müssen, ein mickriger Punkt war bis dato auf der Habenseite gelandet.

In der Vorwoche gelang der Mannschaft von Trainer Daniel Rossa mit dem 5:2-Heimsieg gegen den Rahlstedter SC der erste dreifache Punktgewinn. Gestern legte das Tabellenschlusslicht sofort den nächsten Erfolg nach. Im Auswärtsspiel beim FC Türkiye in Wilhelmsburg gewann Altenwerder abermals mit 5:2 (2:1).

Nach dem 5:2 gegen Rahlstedt jetzt auch ein 5:2 gegen Türkiye

„Die Jungs können Landesliga. Und sie können so gut Landesliga, dass sie sogar ambitionierte Mannschaften wie Türkiye schlagen können“, sagte ein glücklicher Trainer Daniel Rossa. „Wir brauchen einfach den Glauben daran, etwas reißen zu können. Da hilft es natürlich enorm, wenn Du das schonmal bewiesen hast“, blickt der Coach optimistisch auf die nächsten Wochen.

Auf dem Rasenplatz an der Landesgrenze benötigten die Gäste aus Neugraben, die fast nur auf Kunstrasen spielen, keine Eingewöhnungszeit. Bereits in der 6. und 8. Minute setzen Dimitri Marker und Stefan Janietz zwei Nadelstiche zur 2:0-Führung. Mit etwas Glück hielt der Vorsprung bis zur Pause, denn die Gastgeber vergaben eine hundertprozentige Torchance aus drei Metern Entfernung.

Daniel Jedraszczyk pariert Elfmeter, im Nachschuss ist der Ball drin

Nach dem Wechsel nahm die Intensität nochmals zu. Leidtragender war FTSV-Torhüter Marc Wendt, der nach einem Zusammenprall mit Andy Asare-Kumi Poku lange behandelt wurde. Erst setzen die Gastgeber in Person von Takuro Mohara einen Freistoß an die Latte (52.), im Gegenzug scheiterte Marker per Kopf ebenfalls am Aluminium. Wenig später hatte Sturmpartner Motiejus Zibuda allein vor dem Tor die Chance zum 3:1, doch sein Schuss zischte oben rechts am Eck vorbei.

Artistisch: FTSV-Stürmer Motiejus Zibuda bringt diesen Ball aufs, allerdings nicht ins Türkiye-Tor.
Artistisch: FTSV-Stürmer Motiejus Zibuda bringt diesen Ball aufs, allerdings nicht ins Türkiye-Tor. © Markus Steinbrück

Dann ging es bei Wendt nicht mehr weiter. Die Rippenverletzung vom Zusammenprall war zu schmerzhaft. „Er hat keine Luft mehr bekommen“, sagte Rossa. Der eingewechselte Daniel Jedraszczyk hätte sofort zum Held werden können. Doch Cem Müller nutzte einen Foulelfmeter für den FC Türkiye im Nachschuss zum 1:2 (70.).

Munteres Toreschießen in der Schlussphase an der Landesgrenze

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Daniel Strohmeyer (85.) und Dimitri Marker (87.) stellten für Altenwerder auf 4:1, Türkiye verkürzte in der Nachspielzeit, bevor Marker mit seinem dritten Tor des Tages den Deckel drauf machte. „Türkiye hatte mehr Ballbesitz und war spielerisch besser. Dafür waren wir im Umschaltspiel brutal gefährlich. Für mich ist es ein verdienter Sieg“, sagte Altenwerders Coach, der den Sonntag entspannt mit seiner Familie ausklingen ließ.

Süderelbe gewinnt gegen Aufsteiger Bramfeld. Klingt ganz normal, aber der Spielverlauf im Heimspiel der Fußball-Oberliga Hamburg zwischen dem FC Süderelbe und dem Bramfelder SV war durch Dramatik geprägt. „Wir haben es viel zu spannend gemacht“, sagte Süderelbes Trainer Timucin Gürsan nach dem 3:2 (0:1)-Erfolg, der fast bis zur letzten Minute auf sich warten ließ.

Oberligist Süderelbe machte es spannend beim 3:2 gegen Bramfeld

„Viel Ballbesitz, aber keine klaren Chancen.“ Das sagte Gürsan über die Anfangsphase. Dann traf der Gegner bei der erster Gelegenheit nach einem Standard. „Das 0:1 fällt aus dem Kuddelmuddel“, sagte Gürsan, der zur Pause mit der Einwechslung von Samuel Louca reagierte. Binnen zehn Minuten drehten die Gastgeber die Partie, Marius Wilms traf in der 50. und 60. Minute. Postwendend, sprich drei Minuten später, aber glichen die Gäste, in deren Reihen der frühere FCS-Torhüter Viktor Medaiyese einen Sahnetag erwischt hatte, durch einen Konter aus.

Den Siegtreffer markiert dann aber in der Schlussminute ausgerechnet der eingewechselte Samuel Louca – auf Vorlage von Wilms. „In einer Phase, in der wir es fast nur mit den Spitzenteams der Oberliga zu tun haben, waren das drei ganz wichtige Punkte“, freute sich Timucin Gürsan.

Buchholz 08 verliert nach Führung bei Curslack-Neuengamme

Gar nicht erfreut war Trainer Marinus Bester vom TSV Buchholz 08 nach dem 2:4 (2:1) seiner Elf beim SV Curslack-Neuengamme. Die Gäste sahen nach einer halben Stunde und den Treffern vom Milaim Buzhala und Dustin Jahn schon wie der sichere Sieger aus, gaben das Spiel aber unverständlicherweise aus der Hand gaben. Einen Gegentreffer fingen sie sich noch vor der Pause ein, drei nach dem Seitenwechsel – und fertig war der Null-Punkte-Ausflug.