Harburg/Neugraben. Letztlich scheiden die Landesligisten in der ersten Pokalrunde aber aus: Altenwerder mit 0:7 gegen Buchholz, der HTB mit 1:3 gegen Altona 93.
Mit dem Pokal-Aus der beiden Landesliga-Südvereine war zu rechnen. Doch leicht haben es der Harburger TB und der FTSV Altenwerder ihren klassenhöheren Gegnern in der ersten Runde des Lotto-Pokals, dem Pokalwettbewerb des Hamburger Fußball-Verbands (HFV), nicht gemacht. Beim 1:3 (0:1) des HTB gegen Regionalliga-Aufsteiger Altona 93 konnten die Fußballer von der Jahnhöhe vor gut 500 Zuschauern ihr Vorhaben, den Gegner möglichst lange zu ärgern, eine Stunde lang umsetzen. Und auch Altenwerder war ein viel besserer Gegner für den Oberligisten Buchholz 08 als es das Endergebnis von 0:7 (0:3) vermuten lässt.
08-Trainer Marinus Bester sieht das Weiterkommen pragmatisch
Nicht ganz zufällig klang denn auch das, was 08-Trainer Marinus Bester nach Spielschluss der Pokalbegegnung am Jägerhof als erstes sagte, eher so, als hätte seine Mannschaft gerade knapp oder mit viel Dusel gewonnen. „Wir sind eine Runde weiter und nur darum geht es im Pokal“, hob der frühere Fußballprofi und Nachfolger von Thorsten Schneider hervor. Dabei war der Oberligaverein in der ersten Runde des Lotto-Pokals doch seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Altenwerder hatte vergeblich gehofft, dem klassenhöheren Gegner ein Bein stellen zu können.
FTSV-Trainer Daniel Rossa wollte die Gäste aus der Nordheide mit schnellen Kontern überraschen, ließ immer wieder lange Bälle in die Spitze spielen, wo mit Dimitri Marker und Markus Stromberger zwei pfeilschnelle Angreifer darauf lauerten, eines dieser Anspiele in einen Torerfolg umzumünzen. Was beinahe gelungen wäre; zweimal steuerte Stromberger allein auf 08-Torwart Lennart Brückner zu, einmal traf er dabei die Latte. Doch der Oberligist ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, agierte abgeklärter und vor allem wesentlich effektiver.
Markus Stromberger vergibt in der Anfangsphase zwei gute Torchancen
Mit langen Ballstaffetten und diagonalen Pässen zur schnellen Überbrückung des Mittelfelds suchte Buchholz 08 sein Heil in der Offensive. Und das mit Erfolg; erst schickte Dominik Fornfeist seinen Mitspieler Cedric Fuß steil, der zum 1:0 traf, dann umkurvte Fornfeist im Strafraum FTSV-Schlussmann Daniel Jedraszczyk und machte das 2:0 selbst. Doch erst nach dem dritten Treffer für die Buchholzer waren die Kräfteverhältnisse endgültig geklärt. Altenwerders Keeper ließ nach einem eher harmlosen Schuss von Jakob Schulz aus mehr als 20 Metern den Ball durch die Hände gleiten.
„Ein Gastgeschenk“ nannte Daniel Rossa später dieses 0:3. Mit einem „negativen Gefühl“, so der Trainer, sei man danach in die Kabine gegangen. Bis dahin hatte er seine Mannschaft sogar besser – nicht nur auf Augenhöhe – mit dem Oberligisten gesehen. „Wenn wir in der ersten Halbzeit zwei Buden gemacht hätten, wäre das ganz anders verlaufen“, war sich Daniel Rossa nach Spielschluss sicher. Doch so war das Pokalspiel ohne Wenn und Aber praktisch zur Pause entschieden und die Buchholzer legten gleich nach Wiederanpfiff durch Fornfeist nach, der später auch die Treffer Nummer fünf und sechs zum Pokalerfolg der Nordheider beisteuerte und damit einen lupenreinen Hattrick erzielte.
Dominik Fornfeist gelingt in der zweiten Hälfte ein Hattrick
Den Schlusspunkt setzte zwei Minuten vor Schluss Milaim Buzhala mit seinem Treffer zum 7:0. Dem als Flügelflitzer bekannten Buzhala hatte Marinus Bester eine neue Rolle im zentralen Mittelfeld zugedacht, wo auch der alte und neue Kapitän Lukas Kettner wesentlich offensiver agierte als vorige Saison. Altenwerders Torhüter Daniel Jedraszczyk parierte beim Stand von 0:4 einen schwach geschossenen Elfmeter von Andreas Metzler, hatte bei den locker herausgespielten Torchancen der Gäste aber keine Chance, die weiteren Gegentreffer zu verhindern.
Altenwerders Trainer Daniel Rossa will jetzt „das Positive aus der ersten Halbzeit mitnehmen“ in die neue Saison in der Landesliga. Marinus Bester sah „ein, zwei Dinge, die mir nicht gefallen haben. Meine Mannschaft hat in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison aber schon vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“
Stefan Sawiel kehrt zum HTB zurück, Philipp Begdas ist ein echter Neuzugang
Sogar noch länger als 45 Minuten trotzte der Harburger TB dem zwei Ligen höher angesiedelten Regionalligisten Altona 93. Die Harburger hatten vor dem Pokalspiel schnell auf ihre Verletzungsmisere reagiert und kurzfristig Mittelfeldspieler Stefan Sawiel auf die Jahnhöhe zurückgeholt und mit Phillip Begdas auch einen Angreifer verpflichtet. „Die beiden werden uns weiterhelfen“, sagte Trainer Steffen Prielipp. Sawiel stand gleich wieder in der Anfangsformation, Begdas wurde später eingewechselt.
Selbst das 0:1 mit dem Halbzeitpfiff, als die Abwehr einmal nicht aufpasste, warf den HTB nicht zurück. Prielipp: „Es gab zu diesem Zeitpunkt auch keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen.“ Gleich nach der Pause fiel der Ausgleich nach einem Laufduell zwischen Harburgs Neuzugang Justin Bührmann und Altonas Marco Schultz, der dabei ins eigene Tor traf. Erst nach einer Stunde setzte sich nach zwei Einwechslungen die „Qualität auf der Bank der Gäste“ (Prielipp) durch. „Bei uns haben dann irgendwann die Kräfte nachgelassen“, sagte Prielipp. Insgesamt aber war der HTB-Trainer zufrieden. „Wir haben das ganz ordentlich gemacht“, fasste er den Pokalauftritt seiner Mannschaft zusammen.