Harburg. HTB, Altenwerder, Dersimspor und FC Türkiye müssen zunächst auswärts ran – zahlreiche Neuzugänge in den Mannschaften.
Für die Landesligavereine aus dem Hamburger Süden waren die wenig erfolgreichen Erstrundenbegegnungen im Hamburger Verbandspokal nach vielen Testspielen und Pokalturnieren ein letzter Test, bevor es an diesem Wochenende in der Liga ernst wird. Der Harburger TB, FTSV Altenwerder, Dersimspor und FC Türkiye sind allesamt ausgeschieden und hoffen auf einen erfolgreicheren Start in die Punkterunde, in der alle vier Vereine zunächst auswärts antreten müssen.
In der Landesliga Hansa richten sich die Blicke vor allem auf den Aufsteiger FTSV Altenwerder nach dessen beeindruckender Aufstiegssaison in der Bezirksliga Süd. Der Blick zurück verleiht Trainer Daniel Rossa Zuversicht für die neue Saison in der neuen Liga: „Mit dieser Mannschaft können wir auch in der Landesliga bestehen.“ Zuletzt hat sich mit Milos Djeric noch ein Spieler einem anderen Verein angeschlossen, er wechselte zum Oberligisten FC Süderelbe. Die Neuen bei Altenwerder sind ausschließlich Nachwuchstalente von Dersimspor, dem Harburger TB oder aus der A-Jugend-Bundesliga des FC Süderelbe und HSV Barmbek-Uhlenhorst (BU).
Bei aller Zuversicht weiß Daniel Rossa, der wieder Florian Meier als Co-Trainer zur Seite hat, um die Außenseiterrolle. Er zieht einen ungewöhnlichen Vergleich heran: „Wir wollen so etwas wie der SC Freiburg der Landesliga sein. Die Breisgauer sind auch nicht mit finanziellem Reichtum gesegnet, können in der Bundesliga aber immer wieder junge Leute weiterentwickeln und gut integrieren.“ Der Klassenerhalt, so Rossa, wäre „das Meisterstück“ für die Mannschaft und ihn selbst. Das Pokal-Aus gegen den Oberligisten Buchholz 08 (0:7) sei zu erwarten gewesen. Erster Gegner ist am Sonntag um 15 Uhr TuS Berne.
Dersimspor startet mit völlig neuer Mannschaft
Auch das Abschneiden von Dersimspor bringt Spannung. Der Verein sorgte in der vorigen Saison vor allem außerhalb des Fußballfeldes für Aufsehen, als ihn das Bezirksamt Harburg von allen öffentlichen Sportanlagen verbannte. Dersimspor hat aufgrund einer Kooperation mit Viktoria Harburg auf dessen vereinseigener Anlage an der Winsener Straße Unterschlupf gefunden und geht mit völlig neuer Mannschaft in die neue Saison.
Mit Umut Yildiz, Onur Capan und Atug Beytullah haben nur drei Spieler dem Verein die Treue gehalten. Auch das Trainergespann Samir Selcuk und Ricardo Medina ist neu. Dersimspor musste sich im Pokal dem Bezirksligisten Rot-Weiss Wilhelmsburg geschlagen geben.
FC Türkiye mit prominentem Trainer
Der prominenteste Neue beim FC Türkiye ist der Trainer. Jörn Großkopf spielte von 1988 bis 1992 als Profi für den FC St. Pauli. Seine Trainerstationen waren neben mehreren Hamburger Clubs der KSV Hessen Kassel und KFC Uerdingen 05. Zuletzt wurde der 52-Jährige bei Oberliga-Absteiger HEBC gefeuert. Auch der FC Türkiye geht mit vielen neuen Spielern in die neue Saison, was bei den Wilhelmsburger Tradition hat. Einen neuen Manager gibt es auch. Nach mehr als zehn Jahren will Klaus Kock kürzertreten, Nachfolger ist Seweryn Malyk.
Der Harburger TB vertritt, nachdem der Hamburger Fußball-Verband den FC Türkiye in die Hansa-Staffel versetzt hat, den Süden als einziger Verein in der Hammonia-Staffel der Landesliga. Und muss bis auf weiteres ohne Kapitän Kirill Schneider zurechtkommen. Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler zog sich im Testspiel gegen Harburger SC ohne Einwirkung eines Gegenspielers einen Kreuzbandriss zu, auch der Meniskus und alle Bänder im Knie sind gerissen.
Nach Marvin Geraldo (Knie) und Thomas Piper (Meniskus- und Knorpelschaden) ist Kirill Schneider der dritte HTB-Fußballer, dem das Karriereende droht. Neu im Kader sind Torben Seidel (TSV Neuland) , Hendrik Golke (zurück vom VfL Maschen), Justin Bührmann (VfL Kellinghusen) sowie Fatih Aytekin und Ba Minh Trinh (beide eigene Jugend). Trainer Steffen Prielipp hofft auf einen guten Saisonstart. gb