Tostedt/Hollenstedt. Dritter Sieg im dritten Spiel für den Nordsee-Oberligisten. Hollenstedt verliert bei Werder Bremen II.

Viele Fans reiben sich beim Blick auf die Tabelle der Handball-Oberliga verwundert die Augen. Nach drei Spielen stehen die Frauen des MTV Tostedt mit 6:0-Punkten auf dem zweiten Platz. Zuletzt feierte die Mannschaft von Trainerin Catrin Köhnken einen phasenweise begeisterenden 32:26 (20:11)-Heimsieg gegen den Wilhelmshavener SSV.

Das alles vor dem Hintergrund personeller Probleme. So zog sich Torhüterin Luisa Ehrig eine schwere Knieverletzung zu und wird die gesamte Saison ausfallen. Die andere Keeperin Alexandra Rathenau weilte ebenso wie Justine Daniel und Lea Schulz im Urlaub und Spielmacherin Dorothee Kröger saß mit Knieproblemen nur auf der Bank.

Torhüterin Luisa Ehrig fehlt mit schwerer Knieverletzung die gesamte Saison

Kurzerhand wurde Swantje Hoffmann, die in der Zweiten Damen vor allem im Feld spielt, in einem zweiwöchigen Crashkurs fit fürs Tor gemacht. Sie zeigte gegen Wilhelmshaven in Kooperation mit der defensiven 6:0-Abwehr eine starke Leistung und setzte mit punktgenauen, langen Pässen ein ums andere Mal die schnellen Außenspielerinnen in Szene. „Das hat sie super gut gemacht“, sagte Trainerin Catrin Köhnken, die vom guten Saisonstart wenig überrascht ist.

„Die Mannschaft hat sich deutlich fortentwickelt. Mir war klar, dass wir eine gute Rolle spielen können. Allein die Höhe der Siege hat mich überrascht“, sagte die ehemalige Bundesligaspielerin. Vermutlich sei das Niveau der Nordsee-Staffel, in die Tostedts Frauen ebenso wie die aus Hollenstedt zur neuen Saison einsortiert wurden, etwas schwächer als das der bisherigen Oberliga Niedersachsen. Alle drei Gegner des MTV Tostedt stehen in der unteren Tabellenhälfte.

Hollenstedt kann eine 12:6-Führung nicht mit in die Pause nehmen

Dort hat sich vorerst auch TuS Jahn Hollenstedt einsortiert. Nach einer Achterbahnfahrt kehrte das Team mit einer 24:27 (13:13)-Niederlage von Werder Bremen II zurück. Vor der Abfahrt meldeten sich zwei Spielerinnen krank ab, so dass Trainer Manuel Cohrs mit Rabea Marx (2 Tore) und Maureen Francke zwei A-Jugendliche mitnahm. „In der Anfangsphase haben wir den Ball gut laufen lassen, Druck in die Tiefe gemacht und einfache Tore geworfen“, sagte Cohrs.

Nach dem 12:6 (24.) war Schluss damit. Bis zum Pausenpfiff war der schöne Vorsprung dahin. Bis 20:20 hielt Hollenstedt mit. Dann gerieten die Gäste zweimal in Unterzahl, warfen acht Minuten kein Tor und kassierten einen 0:7-Lauf zum 20:27. Da nutzte es nichts, dass die starke Torhüterin Janine Schwarz in den letzten acht Minuten nicht mehr hinter sich greifen musste. Je sieben Tore warfen Sandra und Laura Nickel.