Winsen/Wilhelmsburg. Abendläufe in Winsen und Wilhelmsburg lagen parallel. Am Sonntag folgen Volksläufe in Vahrendorf, Amelinghausen und Jork.
Man könnte glauben, die Läuferinnen und Läufer im Süden Hamburgs hätten alle ihre Kräfte gespart, um sie unmittelbar nach Ende der Sommerferien bei diversen Volks- und Bahnläufen auf die Piste zu bringen; derart geballt kommen Laufevents in diesen Tagen daher.
Am Mittwoch ging es los mit zwei parallel stattfindenden Veranstaltungen. In Winsen nahm die Abendlaufserie der LG Nordheide ihren Anfang. Im Wilhelmsburger Inselpark ging es zum siebten Mal laufenderweise über das ehemalige Gartenschaugelände.
25-Jahre-Jubiläum am Sonntag beim Heideköniginnenpokal in Amelinghausen
Zeit zum Durchatmen bleibt keine. Denn an diesem Sonntag, 18. August, haben die Jünger der gepflegten sonntäglichen Sportaktivität die Qual der Wahl zwischen drei Veranstaltungen. Auf die längste Historie – konkret 25 Jahre – blickt der Lauf um den Heideköniginnenpokal in Amelinghausen zurück. Zwar beinhaltet die Strecke nicht mehr wie in den Anfangsjahren eine lange Steigung. Von ihrem Reiz, kurz vor dem großen Umzug zum Heideblütenfest durch die Straßen des festlich geschmückten Ortes zu laufen, hat der Heideköniginnenpokal aber nichts eingebüßt. Um 15 Uhr sind 9,1 Kilometer zu bewältigen.
Ebenfalls am Sonntag findet in Jork im Alten Land zum dritten Mal der Apfellauf auf dem Obsthof Lefers statt. Der sportliche Träger Post SV Buxtehude bietet eine Kinderstaffel um 11 Uhr und eine 4 x 3,9-Kilometer-Staffel für ältere Semester um 13 Uhr an. Als Staffelholz dient ein Apfel.
Premiere des Rosengartenlaufs in Vahrendorf mit bis zu 1500 Teilnehmern
Sogar eine Premiere feiert der Rosengartenlauf in Vahrendorf, der am Wildpark Schwarze Berge gestartet wird. Hauptorganisator Jürgen Buck konnte unlängst melden, dass die 1000-Teilnehmer-Marke geknackt ist. Alles in allem geht er davon aus, bis zu 1500 Läuferinnen und Läufer in der Gemeinde Rosengarten begrüßen zu können. Bürgermeister Dirk Seidler hat die Schirmherrschaft übernommen, er gibt um 10.30 Uhr den Startschuss für den Halbmarathon ab. Bis 11.20 Uhr folgen fünf weitere Läufe zwischen 400 Metern und 10,5 km.
98 Teilnehmer aus 30 Vereinen machten den Auftakt der LGN-Laufserie um den Sparkassen-Cup schon quantitativ zu einem Erfolg. In diesem Rahmen wurden die Bezirksmeistertitel über 5000 Meter vergeben. Ein junger Mann aus Lüneburg war zwar langsamer als die ebenfalls aus der Region stammenden Fynn Paul Timm (15:46 Minuten), Jakob Wilkens (15:58min./beide Hamburg Running) und Gerrit Kröger (16:02,56 min./SG TSV Kronshagen/Kieler TB), dafür durfte Mattis Dietrich für sich in Anspruch nehmen, schnellster Läufer aus dem Bezirk Lüneburg gewesen zu sein.
Mattis Dietrich aus Lüneburg wird Bezirksmeister über 5000 Meter
Obwohl er erst im ersten Jahr der U20-Jugend angehört, war der 18-Jährige von der Lüneburger Sport-Vereinigung (LSV) in 16:07,28 Minuten schneller als alle Männer des Bezirksleichtathletikverbands.„Eigentlich wollte ich unter 16 Minuten laufen“, sagte Dietrich anschließend. „Das Tempogefühl fehlt noch, daher waren wir auf den ersten Runden etwas zu langsam.“ Im Frühjahr musste der ehemalige Fußballspieler zwei Monate lang mit dem Laufen aussetzen. Ein Ermüdungsbruch im linken Wadenbein zwang ihn dazu.
„Mit viel Aquajogging konnte ich meine Kondition und Fitness zumindest auf einem gewissen Level halten“, erzählt Mattis, der jüngst sein Abitur an der Wilhelm-Raabe-Schule in Lüneburg erworben hat. Ende Juni in Hamburg war er wieder gut genug für Rang drei bei den norddeutschen Meisterschaften, die Qualifikation für die deutschen U20-Titelkämpfe (15:45 min. über 5000 m) verpasste er aber. Dafür will er in den letzten drei Saisonrennen – der Lüneburger wird auch am 21. und 28. August bei der Laufserie in Winsen antreten, zeigen, was in ihm steckt.
Jana Sussmann genießt den ersten Teil ihrer Abschiedstour in Winsen
Ab 1. September ist Mattis Dietrich für ein halbes Jahr außer Landes. Er wird an der Rezeption eines Hotels in Portugal arbeiten, um sich beruflich zu orientieren. „Ich möchte Auslandserfahrung sammeln und mein Englisch verbessern.“ 2020 steht die DM-Qualifikation ganz oben auf der Wunschliste.
Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) genoss den ersten Auftritt ihrer dreiteiligen Abschiedstour. „Ich hab mich in diesem Jahr schon genug angestrengt. Ich wollte heute so laufen, dass ich noch lächeln kann. Das hab ich geschafft“, sagte die 28-Jährige, die mit der Laufserie ihre Karriere beendet. Auch ihre 5000-Meter-Zeit von 16:22 Minuten konnte sich sehen lassen – natürlich war sie mit Abstand die schnellste Frau.
Hailezgi Meresie dreht den Spieß in Wilhelmsburg um
Vorjahressieger Tim Hoenig (Hamburg Running) und Hailezgi Meresie (HNT) lieferten sich beim Inselparklauf wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Diesmal tauschte Meresie um eine Nasenlänge die Plätze mit Hoenig und lag in 8:50 Minuten acht Sekunden vor dem Hamburger. Beide knackten erneut die Neun-Minuten-Marke. Bei den Frauen brauchte Tabea Themann (Hamburg Running) keine Konkurrenz zu fürchten, sie kam als Erste in 10:07 Minuten ins Ziel.