Regesbostel/Holvede. Aktion des Deutschen Fußball-Bundes würdigt das fortwährende Engagement der Schiedsrichterin aus Regesbostel.
Günter Distelrath brachte die Bedeutung der Veranstaltung auf den Punkt. „Die Aktion ,Danke Schiri` ist die wichtigste Ehrung, die es deutschlandweit für Schiedsrichter gibt“, sagte der Präsident des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV). In Hannover fand die Auszeichnung von zwölf Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter statt, die in den vier Bezirken zum Sieger gekürt worden waren.
Es sind Unparteiische, die sich seit Jahren und teilweise seit Jahrzehnten durch besonderes Engagement im Fußballsport hervorheben. Im Rahmen von „Danke Schiri“, einer Gemeinschaftsaktion des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und seiner Landesverbände in Zusammenarbeit mit der Dekra, erfahren diese Schiedsrichter eine besondere Wertschätzung für ihren Einsatz.
Auch nach dem zweiten Kind ist Hinrichs der Schiedsrichterei treu geblieben
Mit Imke Hinrichs stand auch eine Schiedsrichterin aus dem Kreisfußballverband Harburg in einem besonderen Licht. Die 30-Jährige wohnt in Regesbostel und pfeift für den TSV Holvede-Halvesbostel. Vom Kreisverband nominiert worden war sie deshalb, weil Hinrichs auch als zweifache Mutter der Schiedsrichterei treu geblieben ist und sich darüber hinaus im Verein engagiert um die Schiedsrichter kümmert.
„Bei Schiedsrichterinnen ist es oft so, dass sie ihre Karriere nach dem ersten Kind beenden. Deswegen ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Imke weiter aktiv ist“, sagte Kim-Jana Trenkner, die Kreisschiedsrichterobfrau (KSO) im Landkreis Harburg.
Drei Niedersachsen dürfen zum DFB-Festakt nach Frankfurt
Drei der in Hannover ausgezeichneten Referees wurden zu Verbandssiegern gekürt und werden die Ehre haben, Niedersachsen beim zentralen Festakt des Deutschen Fußball-Bundes im Mai in Frankfurt am Main zu vertreten. Die Auswahl fiel dem NFV-Schiedsrichterausschuss wie in jedem Jahr nicht leicht. Im Prinzip könne man alle zwölf Bezirkssieger entsenden, hieß es. Für das Jahr 2019 wird es folgendes Trio sein: Susanne Dombeck-Schröder (Kreis Hameln-Pyrmont), Horst Hansmann (Kreis Wolfsburg) und Thorsten Thomas (Kreis Jade-Weser-Hunte).
Zuvor hatten die Bezirksschiedsrichter-Obleute Georg Winter (Weser-Ems), Berthold Fedtke (Lüneburg), Stefan Voth (Braunschweig) und Bernd Brüggemann (Hannover) in launiger Art und Weise die Sieger ihres jeweiligen Bezirks vorgestellt. Da ist zum Beispiel die 17 Jahre alte Fenja Bookjans (Kreis Peine), die schon seit fast vier Jahren als Schiedsrichterin tätig ist und sich besonders um (noch) jüngere Unparteiische kümmert. Zwei Generationen weiter: Da ist der fast 80 Jahre alte Heinz Heil (Emsland), der seit 1967 Referee ist und bis vor einem Jahr auf dem Platz stand. Vor „Sir Heinz“ – so sein Spitzname bei den Vereinen – hatten alle Respekt, er benötigte nie eine gelbe Karte und löste Konflikte stets erfolgreich mit Worten.
Mit fast 80 Jahren stand „Sir Heinz“ noch immer auf dem Sportplatz
Da ist auch Osman Vaybil, auf den Sportplätzen in und um Hannover als „Ossi“ bekannt, für den 100 Spiele pro Saison gar nichts sind. Oder Thorsten Thomas (Kreis Jade-Weser-Hunte), der seit einem Unfall gehandicapt ist, seine Spiele mit einer Gehhilfe leitet und sich in Wilhelmshaven sehr für behinderte Fußballer einsetzt, unter anderem als Trainer und Betreuer der Jadekicker Wilhelmshaven.
Oder Imke Hinrichs (Kreis Harburg), die aus einer Schiedsrichterfamilie stammt. Auch ihr Vater und Onkel leiten Fußballspiele. Trotz zweier kleiner Kinder kümmert sie sich erfolgreich um den Schiedsrichter-Nachwuchs. Apropos Nachwuchs – ihren Sohn Junis, erst ein halbes Jahr alt, hatte Imke Hinrichs kurzerhand mit nach Hannover gebracht. Was Junis in gut 14 Jahren vermutlich sportlich machen wird, steht bei dieser Familiengeschichte auch schon fast sicher fest.
30-Jährige engagiert sich auch im TSV Holvede-Halvesbostel
NFV-Präsident Günter Distelrath bezeichnet die versammelten Schiedsrichter in seiner Laudatio als „hervorragende Repräsentanten der niedersächsischen Fußballfamilie“. Für die große Familie gehörte am Nachmittag auch ein Besuch des NDR-Landesfunkhauses Hannover zum Programm. Dabei ging in einer Diskussion mit Redaktionsleiter Wort Holger Ahäuser natürlich um die Sportberichterstattung und den Fußball.
Auch Kim-Jana Trenkner war mit in Hannover. „Es war ein rundum gelungener Tag mit interessanten Gesprächen und Lebensgeschichten. Ich halte diese Ehrungsveranstaltung für gut und wichtig für die Schiedsrichterei und hoffe, dass es sie weiterhin geben wird“, sagte die Kreisschiedsrichterobfrau.