Harburg/Salzhausen. Die B-Juniorinnen setzen sich gegen den Nachwuchs des HSV durch. Jetzt geht es zu den Deutschen Futsal-Meisterschaften nach Wuppertal.

Einen besseren Zeitpunkt für die sportliche Revanche hätten sie sich kaum aussuchen können. Bei der Endrunde um die Hamburger Futsal-Meisterschaft Anfang Februar hatten die B-Juniorinnen des Harburger Turnerbundes (HTB) noch knapp das Nachsehen gehabt gegenüber dem Nachwuchs des Hamburger SV. Dort hatte es kein echtes Endspiel gegeben, sondern eine Gruppenphase. Sowohl der Hamburger Meister HSV als auch Vizemeister HTB qualifizierten sich für die norddeutschen Meisterschaften, die der Norddeutsche Fußball-Verband nach guten Erfahrungen in den Vorjahren erneut nach Salzhausen vergeben hatte.

Zum Turnierauftakt hatte das Team des HTB noch zuviel Respekt

In der Sporthalle der Kreuzwegschule erwiesen sich die Vertreter Hamburgs den weiteren qualifizierten Vereine aus Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein überlegen. In der Gruppenphase bekam es die Harburger Talente mit der SG Rodenberg, SV Frisia 03 Risum Lindholm und dem OSC Bremerhaven zu tun. „Im ersten Spiel war unseren Mädels noch eine gehörige Portion Respekt anzumerken. Spielerisch lief nicht viel zusammen“, sagte Trainerin Svenja Busies. Dennoch konnte die Auftaktpartie gegen Rodenberg mit 1:0 gewonnen werden. Im zweiten Spiel war die Nervosität verflogen, die HTB-Girls konnten ihr volles Leistungsvermögen abrufen und setzten mit dem 4:0-Erfolg gegen Frisia Risum ein erstes Ausrufezeichen. Diesem starken Auftritt folgte ein ebenso souveränes 5:0 im dritten und letzten Gruppenspiel gegen Bremerhaven.

In der anderen Vorrundengruppe gab sich der Hamburger SV ebenfalls keine Blöße. Der Harburger TB und der Hamburger SV zogen als Gruppensieger ins Halbfinale ein und trafen jeweils auf den Gruppenzweiten der Parallelgruppe. Das Halbfinalspiel des Harburger TB gegen die TSV Bemerode war lange sehr ausgeglichen. „Schließlich konnten wir diese Partie mit 2:0 für uns entscheiden“, berichtet Svenja Busies.

Im Finale stand es nach der regulären Spielzeit 0:0

Das zweite Halbfinale gewann der HSV mit 1:0 gegen Rodenberg. Schon nach diesem Sieg war der Jubel bei den jungen Fußballerinnen von der Jahnhöhe riesengroß. Denn mit dem Einzug in das Finale der norddeutschen Meisterschaft ist die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft am kommenden Sonntag, 10. März, geschafft. Der Norden darf seinen Meister und Vizemeister nach Wuppertal entsenden.

„Völlig euphorisiert wollten wir jetzt natürlich mehr. Das Finale war, wie immer gegen den HSV, an Spannung und Kampf nicht zu überbieten“, sagte auch Can Özkan, der die Mannschaft gemeinsam mit Svenja Busies trainiert. Die Kontrahenten schenkten sich wie beim 0:0 in der Endrunde der Hamburger Meisterschaft nichts. So war es wenig verwunderlich, dass in der 15-minütigen Spielzeit weder hüben noch drüben ein Tor fiel.

Die Entscheidung um den norddeutschen Meistertitel musste im Sechsmeterschießen fallen, jeweils drei Schützen pro Mannschaft. Der erste Schuss des HSV landete an der Latte. Weil die ersten beiden Schützinnen aus Harburg ihren Ball im Tor unterbrachten, musste die dritte Spielerinnen des HSV ihren Schuss unbedingt verwandeln, um die Titelchance aufrecht zu erhalten. Doch die HTB-Torhüterin Antonia Hör, die von allen „Toni“ genannt wird, parierte den Schuss und wurde anschließend von ihren Mannschaftskameradinnen unter einen Jubeltraube begraben.

„Wir wollen Harburg würdig vertreten“

„Auch wenn ich ansonsten keine Spielerin besonders herausheben möchte: Toni, Du bist ein Teufelskerl“, sagte Can Özkan freudestrahlend. „Toni“ war in allen fünf Spielen ohne Gegentor geblieben und hielt dann den entscheidenden Sechsmeter. Für das Harburger Trainerduo klang es auch einige Tage nach dem Erfolg immer noch etwas unwirklich, dass sie sich nun norddeutscher Futsalmeister 2019 nennen dürfen. Zusammen mit dem Hamburger SV geht es am kommenden Wochenende nun zur deutschen Futsal-Meisterschaft nach Wuppertal. „Das wird mit Sicherheit ein Riesenerlebnis für die Mädels“, sagte Trainerin Svenja Busies, „wir wollen Geschichte schreiben und Harburg würdig und erfolgreich vertreten.“