Buchholz. Bundesliga-Aufsteiger SGH BW Rosengarten-Buchholz startet mit Trainer Steffen Birkner in die neunwöchige Saisonvorbereitung.

Um gleich zu Beginn alle Fans zu beruhigen. „Wir sind wettkampffähig, wir werden die Punkte holen, wir werden die Klasse halten.“ Gut erholt, gut gebräunt und entspannt ist Steffen Birkner aus dem Urlaub in Ägypten zurückkehrt. Die Temperaturen in der Nordheide bewegen sich derzeit auf einem ähnlichen Niveau wie in Nordafrika. Trotzdem hat man nicht den Eindruck, dass sich der Handballtrainer der SGH BW Rosengarten-Buchholz um Kopf und Kragen redet.

Man nimmt dem 35-Jährigen an einem der ersten Trainingstage des Handball-Bundesliga-Aufsteigers den Optimismus ab. Gemeinsam mit Managerin Ilona Heinzelmann und Neuzugang Jennifer Winter blickt Birkner voraus auf neun Wochen Vorbereitung und die am 12. September mit einem Heimspiel gegen Bad Wildungen beginnende Punktspielserie. „Uns ist allen bewusst, dass wir gegen den Abstieg spielen. Wir haben eine reelle Chance auf den Klassenerhalt“, sagt Birkner.

Wenig später beim ersten Waldlauf mit der Mannschaft im Klecker Wald wird deutlich, dass in diesem Sommer mehr Integrationsarbeit zu leisten ist als vor Jahresfrist. Nach dem Karriereende von Julia Harms und Elena Nendza, den Abgängen von Nina Schilk (zu Bayer Leverkusen) und Alina Schneider (zu Werder Bremen) und dem Kreuzbandriss von Torhüterin Jennifer Knust sind sieben einsatzfähige Spielerinnen aus dem Meisterteam der 2. Bundesliga übrig geblieben.

Nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten – es muss auch menschlich passen – präsentiert Rosengarten acht neue Gesichter. Die neuen Luchse sind Melissa Luschnat (Buxtehuder SV, zuletzt bereits mit Zweitspielrecht für Rosengarten), Jennifer Winter und Zorika Despodovska (beide Vulkan Ladies Koblenz/Weibern), Mareike Vogel und Katharina Naleschinski (beide TSV Travemünde), Leonie Limberg (HSG Blomberg-Lippe), Jill Meijer (HV Westfriesland SEW/Niederlande) und Meike Schult (Grün-Weiss Schwerin). Ein Doppelspielrecht für U23-Akteure, wie es in den letzten Jahren häufig mit Spielerinnen des Buxtehuder SV vereinbart worden war, darf der Neu-Erstligist nicht mehr in Anspruch nehmen.

In der ersten Trainingsphase, die mit einem dreitägigen Trainingslager vom 24. bis 26. Juli in Würzburg endet, stehen ausschließlich Lauf und Kraft auf dem Trainingsplan, der acht Einheiten pro Woche umfasst. Für ein hohes Maß an Abwechslung hat Birkner auch Schwimmen, Radfahren und Inlineskaten aufgenommen. Nach einer aktiven, einwöchigen Pause startet in der ersten August-Woche die zweite Vorbereitungsphase, in der der Ball die Hauptrolle einnimmt.

Höhepunkt sind das zweite Trainingslager vom 6. bis 9. August in Bad Malente, das Heimturnier am 15. August in der Nordheidehalle mit Oldenburg II, Wismar und Dos (Niederlande) und der Elbmarsch-Cup am 22. August in Stove mit Buxtehude, Oldenburg und Celle. Nach einem Trainingsspiel am 2. September gegen Werder Bremen ist das Erstrundenspiel im DHB-Pokal am 5. September in Ibbenbüren das erste Pflichtspiel, bevor eine Woche später daheim der Punktspielalltag beginnt.

„Mit der Mannschaftsfindung sind wir auf einem guten Weg“, schildert Trainer Steffen Birkner die ersten Eindrücke. Er hat nach eigener Aussage einen guten Mix aus erfahrenen und jungen, dynamischen Spielerinnen zur Verfügung. „Ich will Spielerinnen ausbilden und weiterentwickeln, um unser Spiel besser und flexibler zu machen. Diese Entwicklung ist auch bei älteren Spielerinnen möglich“, beschreibt er die Philosophie. Gleichzeitig möchte er die Neuverpflichtungen mittel- bis langfristig an die SGH BW Rosengarten-Buchholz binden. Auch danach seien sie ausgewählt worden, sagt Birkner. Die Identifikation von Fans, Sponsoren und dem Umfeld insgesamt, das die Mannschaft so stark getragen habe, solle weiter ein Trumpf bleiben.