Formations-Festival in der Nordheidehalle: Buchholzer A-Team dominiert die 2. Bundesliga, B-Team erhält fünf Mal die Note 1 in der Regionalliga und hat ebenfalls die Tabellenspitze übernommen.

Buchholz. „Mir fehlen die Worte. Wie soll man diese Stimmung, Freude und Emotionen beschreiben? Ich weiß nicht, es ist einfach irre.“ Solche und ähnliche Sätze waren an den zwei Tagen in der Nordheidehalle immer wieder zu hören. Mehr als die gestammelten Worte sagte das Lachen und die Freude in den Gesichtern der Zuschauer aus. Die Ausrichter vom Tanzsportkreis des TSV Buchholz 08 hatten 28 Turnierformationen zu Gast, und die kämpften in vier Ligen um Sieg und Platzierungen.

Die sportlichen Triumphe, die von den Buchholzer Lateintänzern in der 2. Bundesliga und Regionalliga gefeiert wurden, lassen sich mit Benotung und Tabellenstand präzise darlegen. Aber was die acht Paare der einzelnen Formationen in den sechs Minuten ihrer Darbietung beim Publikum alles auslösen, ist mit Worten nur ungenügend zu beschreiben.

„Begrüßen Sie das B-Team des TSK Buchholz“, ist über Lautsprecher zu hören. Dann ist nichts mehr von dem Turnierleiter zu hören, nur noch Jubel, Pfeifen und Klatschen. Im Innenraum springen die Besucher auf die Stühle. An einem der Stehtische steht aufgeregt Hansgeorg von Thun, der Chef dieser nationalen Großmacht im Lateinformationstanz. Er hämmert mit der Klatschhilfe auf die Tischplatte. Schon beim Einmarsch der Tänzer droht die Halle zu bersten. Dabei ist das bereits der zweite Lateintag. Die Halle ist auch beim Regionalliga-Turnier mit acht Formationen wieder voll besetzt. Was sich am Tage zuvor beim Wettkampf der 2. Bundesliga in der proppenvollen Nordheidehalle zutrug, war selbst für die tanzverrückten Buchholzer ein neuer Höhepunkt – sowohl sportlich als auch von der Stimmung und Begeisterung her. „Die Arena hat gebrannt“, sagt der Mann, der vor acht Jahren gemeinsam mit Sabine und Uwe Oentrich das Wagnis startete, Mädchen und Jungen für eine Lateinformation zu begeistern.

„In Oldenburg haben wir 2006 unser erstes Turnier getanzt“, erzählt Frederike Frieds, die ein duales Studium für Sozialarbeit in Winsen und Lüneburg absolviert. Sie gehört zu den wenigen aus dieser allerersten Gruppe, die nach dem Abstieg aus der Ersten Bundesliga jetzt mit noch mehr Ehrgeiz und Fleiß die Rückkehr zur nationalen Elite anstreben.

Dazu ist der A-Formation, angetrieben von den vielen Buchholzer Tanzenthusiasten, ein entscheidender Schritt gelungen. Mit „The Day oft the Battle“, der neuen Musik und neuen Choreografie, von Cheftrainerin Franziska Becker, ihrem Co Michael Maas und dem gesamten Führungsteam lange vorbereitet und professionell einstudiert, hatten sie schon den ersten Wettkampf gewonnen. Beim zweiten Turnier in Buchholz feierten sie einen Triumph, von dem noch immer in der Stadt geschwärmt wird. Viermal die Note 1 und einmal die 2 zogen die Wertungsrichter für die Lokalmatadoren. Die Nordheidehalle wurde zum Tollhaus. „Auch ich hatte Tränen in den Augen“, erzählt Frederike Frieds, die beim Training der D-Formation (Platz 4 im Landesliga-Wettbewerb) aushilft. „Und da war immer wieder der eine Gedanken: Es hat sich gelohnt. All die Jahre, das viele, mühevolle Training, die zahlreichen Trainingslager – alles, allein schon für diesen Augenblick.“

Durch diesen zweiten Sieg in der 2. Bundesliga ist die A-Formation klarer Favorit für die Rückkehr in die Erste Bundesliga – nach einem Jahr Pause. Drei Wettbewerbe stehen noch aus, und die beiden Erstplatzierten aus der 2. Liga steigen auf. Zurzeit ist das die Formation des TSC Walsrode. Dritter in Buchholz wurde Ludwigsburg.

Das Buchholzer B-Team wiederum schickt sich an, in die 2. Bundesliga nachzurücken. Ebenfalls mit „The Day oft the Battle“ vollendete es das triumphale Buchholzer Tanzwochenende. Ebenfalls beim zweiten Wettkampf mit der Traumnote belohnt – fünf Mal die Note 1. Auch das erste Turnier hatte das B-Team gewonnen. Zweite in Buchholz wurde das C-Team vom Grün-Gold-Club Bremen und dem A-Team vom SC Weyhe.

Im Oberliga-Wettbewerb wurde die C-Formation des Tanzsporkreises Buchholz Zweite hinter dem A-Team von Nienburg. „Hier ist das irrste Publikum und die beste Stimmung“, hatte Andreas Neuhaus, der sein 1000. Turnier leitete, die Zuschauer wissen lassen. „Gäbe es dafür auch einen Pokal, ich würde Euch den schönsten überreichen.“