Harburger Spitzen-Schiedsrichter Marcel Schwarze legt mit 34 Jahren die Pfeife aus der Hand. Als Ansetzer und Beobachter bleibt er den Unparteiischen im Hamburger Süden aber erhalten.

Harburg. Ein letztes Mal stand er im Endspiel um den Harburg-Pokal 2014 im Mittelpunkt des Geschehens – mit erst 34 Jahren legt Schiedsrichter Marcel Schwarze (FSV Harburg-Rönneburg) die Pfeife aus der Hand. Johannes Mayer-Lindenberg, Vorsitzender des Bezirks-Schiedsrichter-Ausschusses Harburg verabschiedete den Kollegen vor dem Anpfiff in den Ruhestand.

Berufliche Gründe und seine erst 16 Monate alte Tochter nennt Schwarze als Gründe dafür, in Zukunft keine Spiele mehr leiten zu wollen. Dabei hat er als Unparteiischer eine knapp 20 Jahre lange und erfolgreiche Karriere absolviert. 1995 pfiff er sein erstes Spiel, bereits drei Jahre später durfte er in der Landesliga als Schiedsrichter und in der Oberliga als Assistent ran. Seit 2002 leitete Marcel Schwarze selbst Oberligaspiele und stand als Assistent in der Regionalliga an der Linie.

Besonders in Erinnerung wird ihm ein Aufstiegsspiel zur Regionalliga zwischen dem BV Cloppenburg und Kickers Emden bleiben. In der 70. Minute verhängte er im ausverkauften Stadion der Heimmannschaft einen Elfmeter gegen Cloppenburg. Kickers Emden gewann dadurch mit 3:2. „Das fanden die Cloppenburger Anhänger gar nicht gut“, sagt Marcel Schwarze und lächelt. „Nach dem Schlusspfiff musste ich von der Security vom Platz begleitet werden.“ Ein weiteres Highlight war 2003 das Hamburger Regionalliga-Derby zwischen dem HSV II und FC St. Pauli vor 8000 Zuschauern in der Arena im Hamburger Volkspark. Einmal führte ihn sein Wirken als Unparteiischer bis nach Bayern.

So ganz geht Marcel Schwarze den Schiedsrichtern nicht verloren. „Ich mache weiter als Ansetzer und Schiedsrichterbeobachter. So kann ich meine Erfahrung weiter einbringen“, sagt er. Nach dem Finale um den Harburg-Pokal 2014 benötigte er übrigens keinen Schutz durch Sicherheitskräfte.