Die Aufsteiger FC Süderelbe und Buxtehuder SV scheitern im Halbfinale. Das Endspiel am Sonntag auf der Jahnhöhe bestreiten die beiden Landesligisten FC Türkiye und Eintracht Elbmarsch.

Harburg. „Wir freuen uns riesig, wieder im Endspiel zu stehen.“ Dogan Inan, der gerade mal wieder auch das Traineramt bei „seinem“ FC Türkiye übernommen hat, strahlte übers ganze Gesicht. 2008 hatte sein Verein das Endspiel im Harburg-Pokal nach Elfmeterschießen gegen den TV Meckelfeld verloren, vor drei Jahren war der FC Türkiye einmal strahlender Sieger gegen den TuS Fleestedt. „Zweimal sind wir am späteren Turniersieger Buchholz 08 gescheitert. Da macht der jetzt wieder erreichte Einzug ins Finale natürlich besonders viel Spaß“, sagte Inan.

Gegner des FC Türkiye im Endspiel um den Harburg-Pokal 2014 an diesem Sonntag, 11 Uhr, auf der Jahnhöhe, ist Turnierdebütant Eintracht Elbmarsch. Auch der Trainer des niedersächsischen Landesligisten feiert das Erreichen des Endspiels als großen Erfolg. „Als Spieler des Harburger TB und Trainer des MTV Moisburg ist mir das nie gelungen“, sagte Sven Timmermann, dessen Team im Halbfinale mit 2:1 den Oberliga-Aufsteiger Buxtehuder SV aus dem Turnier warf. Türkiye hatte sich zuvor mit 2:0 gegen den anderen Neuling in Hamburgs höchster Fußball-Liga, den FC Süderelbe, durchgesetzt.

Dabei galten die beiden Oberliga-Neulinge als die Favoriten im Halbfinale. Und der FC Süderelbe schien seiner Rolle spätestens nach einer ersten Halbzeit ohne klare Torchancen auch gerecht zu werden. McCash Davis hatte das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch am gegnerischen Torwart Yalcin Ceylani. Die zweite große Möglichkeit gleich nach dem Seitenwechsel leitete Davis mit einer Flanke von links ein, Nico Reinecke lenkte den Ball an die Querlatte. Im direkten Gegenzug aber versenkte Türkiye-Neuzugang Alexander Pohlmann den Ball im zweiten Anlauf im Tor des FC Süderelbe. Und kaum hatte Emanuel Rossa für den FC Süderelbe erneut nur ans Aluminium gezielt, legte Sascha de la Cuesta zum 2:0 für den FC Türkiye nach. Der erste Favorit war gestürzt.

Dogan Inan: „Meine Mannschaft hat 60 Minuten lang gut gekämpft und sich das Endspiel verdient.“ Mit Blick auf die kommende Saison in der Landesliga sagt der Vereinschef und Trainer: „Wir wollen nach oben. Ich hoffe, dass wir die dafür nötige Konstanz aufbringen und nicht wieder einbrechen werden.“ Als Trainer wolle er nur so lange im Amt bleiben, bis ein geeigneter Kandidat gefunden ist. Sein Gegenüber Jean-Pierre Richter wollte zwar auch unbedingt ins Endspiel einziehen, relativierte die Enttäuschung aber schnell: „Zuletzt sind wir zweimal im Achtelfinale ausgeschieden. Dagegen haben wir dieses Jahr gut abgeschnitten.“

Auch das zweite Halbfinale nahm erst nach dem Seitenwechsel Fahrt auf. Der Elbmarscher Marvin Mißfeld war der Erste, der Buxtehudes Torhüter Marc Wendt prüfte. Mit der zweiten Torchance für den Buxtehuder SV schoss Salim Aichaoui seinen Club in Führung. Nur zwei Minuten später glich Torjäger Christian Spill für Elbmarsch zum 1:1 aus. Fünf Minuten vor Schluss setzte sich Neuzugang Simon Stehr auf links unwiderstehlich durch und passte in die Mitte. Marc Wendt konnte den Ball nicht festhalten, René Schade stand goldrichtig und machte das 2:1 für Eintracht Elbmarsch. Die Buxtehuder hatten noch zwei Chancen jeweils nach langen Einwürfen von Alexander Schulenburg, am Ende gabs aber lange Gesichter und reichlich Kritik an den Leistungen der Schiedsrichter.

„Wir sind bei diesem Turnier in jedem Spiel benachteiligt worden“, schimpfte Buxtehudes Trainer René Klawon. Besonders ärgerte den BSV-Coach eine Szene in der ersten Halbzeit, als Alassane Sama vom Neu-Elbmarscher und früheren Buxtehuder Fabian Stahmer rüde gegen das Aluminium der Auswechselbank befördert wurde. Klawon: „Zuletzt haben die beiden noch in der gleichen Mannschaft gespielt. Ich kann das nicht verstehen.“ Die Attacke blieb ungeahndet. Der Türkiye-Spieler Haissem Mohsen dagegen kassierte Sekunden vor Schluss Gelb/Rot für eine Beschwerde beim Schiedsrichter.

Doch jetzt zählt nur noch das Finale auf der Jahnhöhe. Für Sven Timmermann ist es ein Endspiel an seiner früheren Wirkungsstätte als Spieler. Kurios: Das von Eintracht Elbmarsch vorsorglich geplante Testspiel am Sonntag gegen den Bezirksligisten TSV Auetal wollen jetzt die Buxtehuder bestreiten, die mit Torhüter Michael Hopp von der SV Eintracht Lüneburg einen weiteren Neuzugang bekannt gaben.