Das Traditionsturnier im Hamburger Süden feiert Jubiläum. 32 Mannschaften von der Oberliga bis zur Kreisklasse treten an. Oberligisten Buchholz 08, FC Süderelbe und Buxtehuder SV sind die Favoriten.

Harburg. Der Harburg-Pokal feiert 50. Geburtstag. Am 30. Juni 1965 standen sich an einem Mittwochabend im ersten Endspiel der Pokalgeschichte mit Rasensport Harburg und Einigkeit Wilhelmsburg eine Fußballmannschaft aus Harburg und ein Team aus Wilhelmsburg gegenüber. Auf dem Weg ins Endspiel waren die Mannschaften aus Harburg und Wilhelmsburg seinerzeit ihre eigenen Wege gegangen. Der Grundgedanke, die innige Rivalität zwischen den Harburger und den Fußballern auf der Elbinsel durch ein gemeinsames Fußballturnier zu überbrücken, wurde anfangs nämlich nur sehr zaghaft umgesetzt.

Erst einmal ermittelten die Hamburger Südvereine in einem Wilhelmsburger Turnier um den Martens-Pokal und die Harburger getrennt ihre besten Mannschaften. Der Sieger aus Wilhelmsburg war automatisch für das Endspiel um den Harburger Hannes-Petrich-Pokal qualifiziert, wie das zur Tradition gewordene Fußballturnier in Gedenken an den mit 44 Jahren verstorbenen Sportjournalisten getauft wurde.

Das erste Endspiel gewinnt 1965 Rasensport mit 6:2 gegen Einigkeit

Mit 6:2-Toren war Rasensport der erste Sieger in einer Reihe von 17 Vereinen, die sich bisher in die Liste der Harburg-Pokal-Sieger eintragen konnten. Und hätte es seitdem jedes Jahr das große Fußballvorbereitungsturnier im Hamburger Süden gegeben, das Endspiel 2014 am 6. Juli auf der Jahnhöhe wäre auch das 50. Finale. Doch fünf Mal gab es zwischen 1966 und 1978 keine Ausspielung. Von 1972 an wurde um den Astra-Pokal gekämpft, danach firmierte das Hamburger Südturnier noch als Harburg-Pokal, Harburg-Pokal um den Astra-Cup und einmal auch als Harburg-Pokal um den Jever-Cup. Seit 2004 heißt das jährliche Vorbereitungsturnier wieder kurz und bündig nur Harburg-Pokal. 1995 waren erstmals Mannschaften aus dem Landkreis Harburg dabei. In diesem Jahr ist erstmals die Sparkasse Harburg-Buxtehude Hauptsponsor dieses Fußball-Großereignisses, nachdem jahrzehntelang in Hamburg ansässige Brauereien die größten Geldgeber waren. Die Sparkasse hat auch gleich einen neuen Pott gestiftet, der neue Pokal ist fast einen Meter groß und bietet reichlich Platz für Champagner oder Bier. Offizieller Auftakt des Harburg-Pokals 2014 ist am heutigen Freitagabend der Jubiläumsempfang „50 Jahre Harburg-Pokal“ in den Räumen der Sparkasse Harburg-Buxtehude, Sand 2.

Bisherige Rekordsieger sind der aus dem FC Borussia Harburg und Rasensport Harburg hervorgegangene Harburger SC, der FC Süderelbe und Buchholz 08 mit je sechs Turniersiegen. Auf ebenfalls sechs Siege brachte es zwar auch der Buxtehuder SV, doch weil 1991 beim 1:0 im Endspiel gegen Viktoria Wilhelmsburg-Veddel der Buxtehuder Wolfgang Penzel nicht spielberechtigt gewesen sein sollte, mussten die Estestädter den Pokal zurückgeben. Ein Jahr später wurde der Buxtehuder SV nicht eingeladen. 2012 wurde das Finale um den 48. Harburg-Pokal zwischen dem SV Wilhelmsburg und Buchholz 08 wegen Sturzregen, Blitz und Donner zur Halbzeitpause beim Spielstand von 0:0 abgebrochen. Der Spielausschuss erklärte beide Mannschaften zum Turniersieger.

Ebenfalls kurios: 2007 konnte das gesamte Viertelfinale wegen Regens nicht ausgetragen werden, darunter auch jene Partie, die im Finale 2012 nicht zu Ende gebracht wurde. Sämtliche Viertelfinal-Begegnungen wurden ausgelost, der SV Wilhelmsburg hatte Losglück, erreichte das Endspiel gegen SVS Mesopotamien und holte sich in dem Jahr an der Winsener Straße den Pokal. Der FC Süderelbe wurde 1987 ohne Gegentreffer Turniersieger.

Mann der ersten Stunde des Harburg-Pokals war Hans-Jürgen Mecklenburg, der 1990 nach 25 Jahren zum letzten Mal den Siegerpokal überreichte. Nach ihm waren es in erster Linie Hans Halle und Günter Falk, die den Harburg-Pokal am Leben hielten. Sie schieden gemeinsam 2004 aus dem Spielausschuss aus. Erfolgreichster Fußballer des Harburg-Pokals ist Mathias Wöllmer, der den „Pott“ zehn Mal in seiner langen Fußballerkarriere holte.

Pokalverteidiger ist Oberligist TSV Buchholz 08, die anderen Favoriten sind die Oberliga-Aufsteiger FC Süderelbe und Buxtehuder SV. Sie stehen in der Hauptrunde allesamt vor lösbaren Aufgaben. Turnierneulinge im Jubiläumsjahr sind die SG Scharmbeck-Pattensen (Aufsteiger in die Bezirksliga zwei) mit ihrem prominenten Trainer Marinus Bester und Landesligist Eintracht Elbmarsch.