Hamburg. Einen Tag nach dem Attentat, bei dem fünf Menschen getötet wurden, wurde vor dem Rathaus in Harburg der Opfer gedacht.
Um Punkt 19 Uhr wurde es am Sonnabend dunkel und still auf dem Harburger Weihnachtsmarkt. Lediglich die Beleuchtung der Weihnachtstanne vor dem Rathaus war angeschaltet. Ansonsten schalteten alle Budenbesitzer ihre Lichter aus, Karussells beendeten ihre Runden. Für eine Minute wurde es still und dunkel auf dem Harburger Weihnachtsmarkt.
Mit der Schweigeminute gedachten die Besucherinnen und Besucher der Opfer des Attentats in Magdeburg. Mindestens fünf Menschen wurden am Freitagabend getötet, als der mutmaßliche Attentäter Taleb A. einen Wagen über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg steuerte. Nachdem Olaf Scholz am Sonnabend vor Ort Blumen niedergelegt und auch aus Hamburg Politikerinnen und Politiker ihr Beileid bekundet hatten, kam es in Harburg am Abend zur emotionalen Geste.
Harburger gedenken Opfer von Weihnachtsmarkt-Attentat in Magdeburg
Polizisten der Bereitschaftspolizei drehten ihre Runden über den Markt, am Eingang zum Weihnachtsmarkt hatten die Ordnungshüter Position bezogen. Für einen normalen Samstagabend vor dem vierten Advent war in Harburg nicht viel los auf dem Weihnachtsmarkt.
Andere waren offenbar gekommen, um zu zeigen, dass sie sich von dem Terror nicht unterkriegen lassen. „Wir haben den Weihnachtsmarktbesuch mit der Familie länger geplant, nach dem Angriff in Magdeburg geht man aber schon mit einem mulmigen Gefühl auf den Rathausplatz“, sagte Besucherin Emma D.
Weihnachtmarktchefin Anne Rehberg fasste es zusammen: „Das Attentat in Magdeburg macht sprachlos und lässt uns machtlos zurück. Seit gestern Abend kreisen die Gedanken auf dem Weihnachtsmarkt um die Kollegen aus Magdeburg und die Opfer des furchtbaren Anschlages.“
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Als Reaktion auf den Anschlag in Magdeburg kündigte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) an, die Polizei werde die Präsenz auf den örtlichen Weihnachtsmärkten erhöhen. Die Polizei selbst betonte, es lägen keine Erkenntnisse vor, die eine veränderte Sicherheitslage in Hamburg begründeten.